Angst vor Ausschreitungen

Jahrestag des Hamas-Massakers: Berliner Polizei stellt Großaufgebot bereit

Zwei Jahre nach dem blutigen Angriff der Hamas auf Israel bereitet sich Berlin auf einen angespannten Gedenktag vor – mit massivem Polizeieinsatz.

Author - Berliner KURIER
Teilen
In Neukölln kam es zuletzt immer wieder zu antiisraelischen Protesten. Die Polizei musste einschreiten.
In Neukölln kam es zuletzt immer wieder zu antiisraelischen Protesten. Die Polizei musste einschreiten.Geisler-Fotopress/imago

Wenn am Dienstag in Israel und weltweit der zweite Jahrestag des Hamas-Massakers begangen wird, steht auch Berlin unter Hochspannung. Während Hinterbliebene und Betroffene der Opfer gedenken, rüstet sich die Hauptstadtpolizei für einen der heikelsten Tage seit langem.

Die Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel kündigte ein massives Aufgebot an: Mehr als 1000 zusätzliche Kräfte werden auf den Straßen unterwegs sein, um jede mögliche Eskalation sofort im Keim zu ersticken.

„Wir bereiten uns auf alles vor und wollen Tag und Nacht präsent sein“, sagte Slowik Meisel zum Tagesspiegel. „Es gibt keine konkreten Hinweise auf Störungen, aber wir rechnen durchaus mit Spontanversammlungen und Aktionen.“ Die Polizei wolle „möglichst schnell denen, die Straftaten auf Berlins Straßen begehen wollen, Paroli bieten“.

Jüdische Einrichtungen sind am Jahrestag wieder besonders gesichert

Im Fokus stehen dabei jüdische Einrichtungen, Synagogen und israelische Begegnungsorte. Gerade der jüngste Anschlag auf eine Synagoge in Manchester zeigt, wie schnell religiöse Stätten ins Visier geraten können. Für die Berliner Polizei ist klar: Jede Form von Gewalt, jeder Angriff auf Menschen oder Gebäude wird sofort und mit voller Härte beantwortet.

Hektisch wird sicher auch der Abend: Am Alexanderplatz ist eine antiisraelische Demonstration angekündigt – unter dem Motto „Bis zur totalen Befreiung“, verbunden mit dem Aufruf „Lasst uns die Straßen Berlins überfluten“. Schon im Vorfeld sorgt das für Empörung.

Der Brandenburger Antisemitismusbeauftragte Andreas Büttner reagierte prompt und stellte Anzeige wegen der martialischen Ankündigungen. Dieser Gedenktag wird in Berlin kein stiller Tag der Erinnerung, sondern mal wieder ein Stresstest für die Sicherheitskräfte – und ganz sicher ein Spiegelbild der aufgeheizten Stimmung im Land.