
Am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, schlug der Attentäter zu: Bei einem Angriff an einer Synagoge in Manchester in Großbritannien sind zwei Menschen getötet worden, es gab mehrere Verletzte. Der Angreifer war mit einem Auto in eine Gruppe von Gläubigen gerast.
Der mutmaßliche Täter war laut Zeugen morgens gegen 9.30 Uhr vor der Synagoge im nördlichen Stadtteil Crumpsall mitten in die Gruppe Fußgänger vor der Synagoge gefahren. Außerdem habe der Attentäter auf einen Wachmann eingestochen, teilte die Polizei mit. Auf Bildern vom Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und schwer bewaffnete Polizisten zu sehen.

Inzwischen ist klar: zwei Menschen sind bei dem Angriff getötet worden, es gab mindestens drei Schwerverletzte, die um ihr Leben ringen. Die Polizei feuerte auf den mutmaßlichen Täter. Auch er ist vermutlich tot, wie die Greater Manchester Police mitteilte. Sein Tod könne wegen „verdächtiger Gegenstände an seinem Körper“ noch nicht bestätigt werden, Experten für Bombenentschärfung seien vor Ort.
Angriff in Manchester: Polizei schoss Attentäter nieder
Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. „Die Tatsache, dass sich dies am Jom Kippur ereignete, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es umso furchtbarer“, sagte der Labour-Politiker. Berichten zufolge soll Starmer vorzeitig vom Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Kopenhagen abreisen, um eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra zu leiten.
Der britische König Charles III. erklärte, er und Königin Camilla seien „zutiefst schockiert und traurig über den furchtbaren Angriff in Manchester, besonders an so einem bedeutenden Tag für die jüdische Gemeinschaft“.
Menschen mussten im Gebäude warten, während die Umgebung gesichert wurde
Beamte konnten den mutmaßlichen Angreifer stoppen. Der Bürgermeister der Metropolregion Manchester, Andy Burnham, sagte der BBC, es handle sich um einen ernsten Vorfall. Die unmittelbare Gefahr scheine aber gebannt zu sein, nachdem die Polizei sehr schnell reagiert habe. Eine große Anzahl von Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Synagoge zum Gebet versammelt hatten, wurden im Gebäude festgehalten, während die unmittelbare Umgebung gesichert wurde. Sie konnten inzwischen evakuiert werden, berichtet die BBC. (dpa)
Böse Erinnerung an Anschlag von Halle
Der Angriff in Manchester erinnert an den Anschlag auf die Synagoge von Halle vor sechs Jahren. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019, ebenfalls an Jom Kippur, versucht, die Synagoge der Stadt zu stürmen und die dort versammelten 52 Gemeindemitglieder zu töten. Das scheiterte an der gesicherten Eingangstür und Ladehemmungen seiner selbstgebauten Waffen.