Es herrscht Sicherheitsstufe eins. Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog (64) kommt am Sonntagabend nach Berlin – und die Stadt wird zur Festung. Der KURIER erklärt, worauf Berliner sich vorbereiten müssen. Denn bei diesem Besuch wird es nicht nur zahlreiche Straßensperrungen bis Dienstag geben. Eine Ausweispflicht gilt in einigen Stadtteilen, auf S-Bahn-Strecken kann der Verkehr eingestellt werden.
Izchak Herzog gehört zu den gefährdetsten Staatsoberhäuptern der Welt. Und wenn so eine Persönlichkeit die deutsche Hauptstadt besucht, herrscht zu ihrem Schutz der Ausnahmezustand in Berlin.
Los geht dieser schon am Sonntag (11. Mai) um 20 Uhr in Berlin-Charlottenburg am Bahnhof Zoo. Dann werden rund um das Hotel Waldorf Astoria, wo der Staatsgast wohnen wird, die Absperrgitter stehen. Besonders betroffen sind die Abschnitte zwischen Hardenbergstraße, Budapester Straße, Kantstraße und Joachimsthaler Straße.
Mit den Absperrungen wird auch die Gegend von Spezialeinheiten überprüft und mit Sprengstoffsuchhunden abgesucht. Gullys werden verriegelt sein. Also das komplette Sicherheitsprogramm, das bis zum späten Sonntagabend läuft.
Denn kurz vor Mitternacht soll der israelische Präsident am BER landen und wird dann in die City-West gefahren. Mehrere Polizei-Hundertschaften werden den Konvoi begleiten. Die Absperrungen in der City-West werden bis zum Dienstag (13. Mai 2025, 9 Uhr) dauern.
Mit den Spezialeinheiten sind noch über 2000 Polizisten wegen des Staatsbesuches im Einsatz. Darunter sind auch Beamte, die zur Unterstützung der Berliner Sicherheitskräfte aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Niedersachsen und Thüringen geholt wurden.
Israelischer Staatspräsident in Berlin: DIESE Straßen werden gesperrt
Am Montag geht der Staatsbesuch von Herzog richtig los. Im Schloss Bellevue wird er am Vormittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen. Danach ist ein Empfang mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geplant.
Für die Berliner bedeutet das, sich auf erhebliche Verkehrseinschränkungen gefasst zu machen. Straßen rund um das Regierungsviertel sind am Montag (12. Mai) zwischen 12 und 18 Uhr dicht. Auch die Gegend am Schloss Bellevue ist von 7 bis 24 Uhr abgeriegelt.
Die Polizei rät den Autofahrern, die gesperrten Bereiche weitgehend zu umfahren. Das gilt auch für die Gegend um das Bundesfamilienministerium nahe der Friedrichstraße, die am Montag von 11 bis 16 Uhr abgesperrt ist.

Übrigens: Wer am Montag als Tourist eine Dampferfahrt durchs Regierungsviertel plant, hat Pech. Denn das Befahren der Spree, unter anderem in Höhe des Schloss Bellevue und des Bundeskanzleramts, ist in den angegebenen Zeiträumen nicht möglich.
Israelischer Staatspräsident in Berlin: HIER gilt Ausweispflicht
Ob Charlottenburg oder in Mitte: Wer in den Sperrbezirken wohnt oder arbeitet, muss seinen Personalausweis, seinen Dienst- oder und Behördenausweis dabei haben, um so durch die Kontrollen zu kommen.
Zu den abgesperrten Gebieten gehört am Montag auch der Bahnhof Grunewald. Dort wird der israelische Staatspräsident Herzog das Mahnmal „Gleis 17“ besuchen. Der Gedenkort erinnert an die Tausenden jüdischen Berlinern, die während der Nazi-Herrschaft von diesem Gleis aus mit Zügen der Deutschen Reichsbahn in die Ghettos oder in die Vernichtungslager deportiert wurden.
Das Mahnmal „Gleis 17“ ist von 12 bis 17 Uhr gesperrt. Während dieser Zeit kann auch der S-Bahnverkehr (Linie S7) zeitweilig unterbrochen werden.
In allen Sperrbereichen ist übrigens „die Nutzung des Gemeingebrauchs öffentlicher Flächen für öffentliche Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel“ nicht gestattet. Mit anderen Worten: Es darf dort nicht demonstriert werden.