Über Deutschland kracht die Sonne. Rechtzeitig zum Sommerbeginn schießen die Temperaturen nach oben. Am heutigen Sonntag (22. Juni) erreicht die Hitzewelle ihren vorläufigen Höhepunkt in diesem Jahr. Bis zu 35 Grad Celsius werden allein in Berlin die Temperaturen klettern. Auch am Montag geht es heiß zu. Daher suchen sich viele Berliner und Touristen Abkühlung in den Badeseen und Flüsse der Hauptstadt. Doch nicht nur deren Wasserqualität spielt beim Planschen eine Rolle. Bei manchen Gewässern droht schon Blaualgen-Gefahr!
Insgesamt 39 Badestellen in Berlin sind ausgewiesen und werden vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) überwacht. Im Abstand von zwei Wochen werden Wasserproben entnommen und deren Qualität in Laboren untersucht. Die aktuellen Daten stammen aus der vergangenen Woche.
Vorsicht, Gift-Gefahr am Badesee! Wie gefährlich sind Berlins Gewässer?
Laut den EU-Kriterien gilt die Wasserqualität an den Berliner Badestellen bisher als ausgezeichnet. Alle Zeichen stehen in den Berichten des LAGeSo auf den Internetseiten auf Grün! Also uneingeschränkte Badefreude! Doch Vorsicht: Der Teufel steckt wie immer im Detail.

An manchen Badestellen machen sich etwa schon die ersten Anzeichen von Cyanobakterien bemerkbar. Das sind die Erreger, die wir als „Blaualgen“ bezeichnen. Im Ernstfall sorgt das „Giftrzeug“ für gesundheitliche Folgen (von leichten Hautausschlägen bis schwerer Übelkeit).
Derzeit liegen an wenigen Badestellen die Werte Cyanobaktrerienwerte im niedrigen Bereich. Blaualgen haben erst im Juli ihre volle Ausbreitung, wenn durch Hitze die Gewässer umschlagen und sich durch die Bakterien grün verfärben. Und dann wird es gefährlich – auch für Tiere, die un den betroffenen Gewässern baden. Wie gut die Berliner Badeseen und Flüsse derzeit sind und wo die Blaualge schon zu blühen beginnt? Der KURIER gibt hier die Übersicht.

Badestellen an der Dahme: Vom LAGeSo wird die Wasserqualität an dem Nebenfluss der Spree und seinen Seen im Südosten Berlins als zum Baden geeignet erklärt. Aber: Die Blaualgenkonzentration nimmt hier schon gewaltig zu, wie die Messdaten belegen.
Berliner Badestellen: Hier droht Blaualgen-Gefahr!
An den Dahme-Badestellen Bammelecke, Gartenstraße, Große Krampe, Strandbad Grünau, Schmöckwitz, Seddinsee und Wendenschloß liegt der Anteil der Cyanobakterien zwischen 0,4 und 2 Mikrogramm pro Liter. Aktuelle Warnungen gibt es keine. Vereinzelnd verweist aber das LAGeSo im Internet auf eine mögliche erhöhte Blaualgenkonzentration im Hoch- und Spätsommer.
Die Blaualgen-Gefahr lauert auch an anderen Berliner Badeseen. Bakterien-Vorkommen wurden etwa am Groß Glienicker See (Spandau) oder auch an der Badestelle am Plötzensee gemessen. Das LAGeSo teilt im Internet dazu mit: „An der Badestelle Strandbad Plötzensee ist das Risiko einer Massenentwicklung von Phytoplankton, einschließlich potentiell toxinbildender Cyanobakterien (Blaualgen), derzeit als mäßig einzustufen.“
Giftige Blaualgen im Wasser: Behörden können sogar Badeverbote aussprechen
Am Wannsee oder am Müggelsee ist die Blaualgengefahr laut der Messwerte derzeit nicht vorhanden. Aber an diesen Gewässern kann das Giftzeug im Hoch- und Spätsommer massenweise auftreten. Dann färben sich die Seen und Flüsse grün. Die Behörden können dann sogar in Badeverbote aussprechen. Denn bestimmte Blaualgen können giftige Stoffe bilden und an das Wasser abgeben.
