Tierhalter in Angst

Vorsicht, Gift im Badesee! Berliner Behörden: Hund qualvoll gestorben

Blaualgen breiten sich wieder rasant aus: Am Tegeler See brach bereits ein Hund zusammen, starb an dem Gift. Warum ist es so gefährlich?

Author - Florian Thalmann
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Wenn sich Blaualgen im Badesee ausbreiten, kann das Baden und Spielen im Wasser für Hunde richtig gefährlich werden. In Berlin wird jetzt wieder vor dem Gift gewarnt.
Wenn sich Blaualgen im Badesee ausbreiten, kann das Baden und Spielen im Wasser für Hunde richtig gefährlich werden. In Berlin wird jetzt wieder vor dem Gift gewarnt.Mika Volkmann/imago, Christian Ohde/imago (Montage: FTH/BK)

Es ist ein Problem, das es im Sommer in ganz Deutschland gibt, immer wieder auch in Berlin. Und das jetzt bereits tödlich endete! Wenn die Temperaturen steigen, breiten sich auch Blaualgen in manchen Seen aus. Und werden zur tödlichen Gefahr für Hunde, die sich in die Wellen stürzen. Berichten zufolge ist bereits der erste Hund gestorben, der im Tegeler See badete. Der Bezirk zieht deshalb schon jetzt die Reißleine, warnt vor den giftigen Algen. Aber: Wie gefährlich sind Blaualgen? Und was passiert, wenn Tiere oder Menschen damit in Berührung kommen?

Hund mit Blaualgen vergiftet: Was passiert im Körper der Tiere?

Es ist die Angst vieler Hundebesitzer: Der vierbeinige Liebling stürzt sich unbeschwert in die Fluten, will sich nach einem Spaziergang in der Sommerhitze abkühlen. Doch das geht nicht überall, kann sogar tödlich enden! Aktuell gibt es eine Warnung für den Tegeler See in Tegel: Hier haben sich die gefährlichen Blaualgen bereits ausgebreitet, das Baden wurde verboten. Grund: Es gab bereits einen Todesfall. Schon vor einigen Tagen soll sich ein Hund im Uferbereich des Sees aufgehalten haben, dann sei er plötzlich zusammengebrochen. Laut Bezirksamt Reinickendorf habe der Hund typische Symptome einer Vergiftung mit Blaualgen gezeigt.

Aber: Was macht Blaualgen für Hunde so gefährlich? Die Algen bilden Giftstoffe, die im Körper des Hundes negative Auswirkungen auf verschiedene Organe haben. Besonders große Schäden können sie in Leber und Nieren hinterlassen. Die bekanntesten Gifte, die in Blaualgen stecken, sind die sogenannten Anatoxine und Microcystin. Anatoxine haben vor allem Auswirkungen auf das Nervensystem – hat der betroffene Hund genug Gift aufgenommen, führt das innerhalb von Minuten bis Stunden zum Tod.

Blaualgen breiten sich im Sommer immer wieder in Badeseen aus. In Tegel ist jetzt bereits ein Hund ums Leben gekommen.
Blaualgen breiten sich im Sommer immer wieder in Badeseen aus. In Tegel ist jetzt bereits ein Hund ums Leben gekommen.Soeren Stache/dpa

Das Gift Microcystin hingegen hemmt verschiedene Enzyme in der Leber, was letztendlich zu Leberversagen führen kann. Auch hier droht der Tod innerhalb weniger Stunden. Die Symptome fallen je nach Gift und Dosis unterschiedlich aus: Hunde, die eine Vergiftung durch Blaualgen haben, zeigen anfänglich häufig Magen-Darm-Probleme, erbrechen oder haben Durchfall. Schnell kann es aber auch zu Atemnot, Krämpfen oder Bewusstlosigkeit kommen. Auch Lähmungserscheinungen sind möglich.

Berliner Behörden warnen: Neue Blaualgen für Hunde besonders gefährlich!

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales warnt nun davor, dass Hunde sich bereits vergiften können, wenn sie mit Wasserpflanzen in Berührung kommen. Denn im Tegeler See wurde offenbar eine neuartige Blaualge entdeckt, die zusammen mit Wasserpflanzen auftritt.  „Für Menschen besteht aufgrund der geringen Konzentrationen im Freiwasser beim Baden keine Gefahr“, heißt es von Seiten der Behörden. Schon in den vergangenen Jahren kam es zu Blaualgen-Warnungen, der kritische Schwellenwert sei allerdings nicht überschritten worden. „Für Badegäste ist das Risiko aktuell minimal, da im Freiwasser nur sehr geringe bis keine Blaualgentoxine nachgewiesen wurden. Die Badegewässerqualität im Tegeler See ist grundsätzlich sehr gut“, teilte ein Sprecher mit.

Glück im Unglück: Laut Behörden kommen die Blaualgen aktuell nur im Tegeler See vor, andere Badegewässer in der Stadt scheinen nicht betroffen zu sein. Allerdings gibt es keine vollständige Gewissheit. „Es ist nicht auszuschließen, dass mit der Verbesserung der Gewässerqualität und immer besseren Sichttiefen auch andere Berliner Badegewässer betroffen sein könnten“, schreibt das Landesamt für Gesundheit und Soziales.