Exklusiv im KURIER

DDR-Sportlegende Kati Witt wird 60

Herzliche Worte für unsere Eis-Prinzessin! Christine Stüber-Errath ehrt Katarina Witt zum runden Geburtstag.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Zwei DDR-Eisstars: Katarina Witt wird nach ihrem vierten WM-Titel von Christine Errath fürs Fernsehen interviewt. Das war 1988 in Budapest.
Zwei DDR-Eisstars: Katarina Witt wird nach ihrem vierten WM-Titel von Christine Errath fürs Fernsehen interviewt. Das war 1988 in Budapest.Stana/imago

Zwei großartige Frauen, zwei großartige Stars: Was sie verbindet, ist das Eiskunstlaufen und der ungeheure gegenseitige Respekt vor den Leistungen der jeweiligen anderen. Die eine ist DDR-Eislaufstar Christine Stüber-Errath (68). Exklusiv im KURIER gratuliert sie ganz herzlich Katarina Witt, die ihren 60. Geburtstag feiert.

Emotionale Worte von Christine Stüber-Errath an Kati Witt

„Liebe Kati, ich wünsche dir von Herzen all das, was man sich für Geld nicht kaufen kann, vor allem Gesundheit“, sagt Errath. „Und dass Dich bei allem, was du machst, die Liebe begleitet. Denn die Liebe ist unsere stärkste Kraft.“

Das Jubiläum unserer Eis-Prinzessin: In Staaken bei Berlin kam Kati Witt am 3. Dezember 1965 auf die Welt. Zu jener Zeit wurde Errath (damals 8) beim Rollschuhlaufen im Volkspark Friedrichshain für den Eissport entdeckt. Mit einem Weltmeister-Titel (1974), drei EM-Titeln (1973 – 1975) und Olympia-Bronze (1976) krönte sie ihre Karriere.

Überall gerne gesehen: Katarina Witt tanzt mit dem CDU-Politiker Michael Kretschmer beim Semper Opernball in Dresden (2025).
Überall gerne gesehen: Katarina Witt tanzt mit dem CDU-Politiker Michael Kretschmer beim Semper Opernball in Dresden (2025).APress/imago

Zwei Eislauf-Generationen später holt Witt vier WM-Titel (1984,1985, 1987,1988), sechs EM-Titel (1983 – 1988) und zweimal Olympia-Gold (1984, 1988). „Ich ziehe tief den Hut vor Kati, denn ihre Erfolge sind einmalig“, sagt Errath.

Sie verrät, dass sie gerade mit Spannung die ARD-Doku „Being Katarina Witt“ verfolgt. In der fünfteiligen Serie erzählt Kati über die Licht- und Schattenseiten ihrer Karriere. Denn nicht alles glänzt in ihrem Leben, wie das Gold ihrer Medaillen.

Eislauf-Star Christine Stüber-Errath mit KURIER-Reporter Norbert Koch-Klaucke
Eislauf-Star Christine Stüber-Errath mit KURIER-Reporter Norbert Koch-KlauckeMarkus Wächter/Berliner KURIER

So muss sie bei internationalen Wettkämpfen mit Negativ-Schlagzeilen in der West-Presse kämpfen. Kati wird als „SED“-Ziege“ beschimpft. „Das macht schon etwas mit dir“, sagt sie in der Doku. So offen, so emotional wie dort Witt über ihr Leben spricht, „dafür bewundere ich Kati“, sagt Errath. „So manches habe ich gar nicht von ihr gewusst.“

Ein Bild aus der Anfangszeit ihrer Karriere: Kati Witt als 13-Jährige mit ihrer Erfolgstrainerin Jutta Müller im Januar 1979.
Ein Bild aus der Anfangszeit ihrer Karriere: Kati Witt als 13-Jährige mit ihrer Erfolgstrainerin Jutta Müller im Januar 1979.Karl-Heinz Stana/imago

Heute lebt Witt in Potsdam, hat dort ein Fitness-Studio. „Kati ist auch eine erfolgreiche Geschäftsfrau und in ihrem Job genauso zielstrebig, wie als Sportlerin. Ich schätze an ihr besonders, dass sie bodenständig geblieben ist“, sagt Errath. „Es berührt mich, dass bei allem, was Kati macht, ihr immer die Familie und Freunde wichtig sind.“

Katarina Witt quälte sich für Familie und Freunde

Errath erinnert an Katis Olympia-Comeback 1994 in Lillehammer. „Kati hat sich dafür hart gequält. Sie wollte unbedingt, dass auch ihre Eltern und Freunde sie beim olympischen Wettkampf sehen konnten“, sagt Errath. Bei den Winterspielen 1988 in Calgary (Kanada), wo Kati ihr zweites Olympia-Gold holte, ging das ja nicht. Die Mauer stand noch.

Katarina Witt und Christine Errath – die beiden DDR-Eisstars, die nie gegeneinander im Wettkampf antraten: Auf dem Eis standen sie dennoch einige Male gemeinsam, etwa bei Eis-Shows.

Mit strahlendem Lächeln präsentiert Katarina Witt bei der Siegerehrung am 27.2.1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary ihre gewonnene Goldmedaille.
Mit strahlendem Lächeln präsentiert Katarina Witt bei der Siegerehrung am 27.2.1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary ihre gewonnene Goldmedaille.dpa

Und es gab noch ein besonders Treffen. „Für mich war es eine große Ehre, Katis letzte WM-Kür 1988 in Budapest für das DDR-Fernsehen zu kommentierten und auch das Sieger-Interview zu führen“, sagt Errath.

Warum? Normalerweise war DDR-Reporter-Legende Heinz Florian Oertel dafür vorgesehen. „Doch er musste nach Berlin, weil er dort als Fernsehliebling ausgezeichnet wurde. Ich bin bis heute stolz darauf, dass ich für Heinz Florian einspringen durfte. Die Erinnerung daran bleibt für immer in meinem Herzen.“