Gute Nachrichten für Stromkunden in Berlin und Brandenburg: Zum Jahreswechsel sollen die Netzentgelte – also die Gebühren für die Nutzung der Stromnetze – deutlich sinken. Grund ist ein milliardenschwerer Zuschuss der Bundesregierung, der die Strompreise bundesweit entlasten soll.
Strom wird bundesweit günstiger
Na, das hört doch jeder Sparfuchs gerne: Laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox senken sich die Netzgebühren bundesweit ab 2026 im Schnitt um rund 16 Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden bedeutet das eine Ersparnis von etwa 82 Euro brutto im Jahr.
Verivox hatte für seine Berechnungen die vorläufigen Strom- und Gasnetzentgelte für das Jahr 2026 ausgewertet, die die Netzbetreiber ab Mitte Oktober veröffentlichen.
Aber Achtung: Wie stark die Entlastung tatsächlich auf der Stromrechnung ankommt, hängt allerdings vom jeweiligen Versorger ab. „Die Unternehmen sind nicht verpflichtet, die niedrigeren Kosten direkt an ihre Kunden weiterzugeben“, erklärt Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Hauptstadtregion profitiert besonders stark

Am größten fällt die Entlastung laut Verivox in Berlin und Brandenburg aus. Hier sollen die Stromnetzentgelte im neuen Jahr um durchschnittlich 23 Prozent sinken – mehr als in jedem anderen Bundesland. Für Berliner Haushalte entspricht das einer Ersparnis von rund 121 Euro, in Brandenburg sind es 114 Euro pro Jahr.
Damit liegen die beiden Bundesländer in Sachen Ersparnisse deutlich über dem Bundesdurchschnitt. In Bremen zum Beispiel sinken die Netzentgelte nur um rund acht Prozent.
Gas wird leider teurer
Während die Strompreise also leicht fallen dürften, müssen viele Haushalte beim Gas mit höheren Kosten rechnen. Laut Verivox steigen die Gasnetzentgelte im kommenden Jahr voraussichtlich um 11 Prozent. Für eine Familie in einem Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet das rund 61 Euro Mehrkosten im Jahr.
Der Grund: Der Gasverbrauch in Deutschland sei zuletzt deutlich gesunken – durch milde Winter, hohe Preise und eine schwache Konjunktur. Dadurch verteilen sich die Netzkosten auf weniger Kilowattstunden. Außerdem dürfen Netzbetreiber ihre Investitionen künftig schneller abschreiben, was die Gebühren zusätzlich steigen lässt.
Im Oktober 2025 liegt der durchschnittliche Gaspreis laut Verivox bei 11,07 Cent pro Kilowattstunde. Durch die höheren Netzentgelte könnte er auf rund 11,37 Cent steigen – ein Plus von etwa 2,7 Prozent.