In Berlin-Pankow

Gratis-Bäume für private Gärten – doch die Bäume in den Parks gehen kaputt!

In Pankow verschenkt das Umweltamt Bäume an Hausbesitzer. Auf öffentlichen Flächen kommt man mit dem Nachpflanzen nicht hinterher.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Ist ein junger Baum eingepflanzt, muss er noch lange gut gepflegt werden.
Ist ein junger Baum eingepflanzt, muss er noch lange gut gepflegt werden.imago stock&people

Ab dem 17. März 2025 können Pankower Bürger echte Baumfreunde werden – und das kostenlos! Das Umwelt- und Naturschutzamt Pankow startet die Aktion „Bäume für Pankow“ und verteilt hochstämmige Laubbäume für private Grundstücke. Das Beste: Die Bäume gibt es nicht nur umsonst, das Bezirksamt übernimmt sogar die Pflanzung durch eine Fachfirma.

Egal ob Hausbesitzer oder Mieter – jeder kann sich bewerben. Mieter benötigen allerdings die Zustimmung des Vermieters. Die einzige Bedingung: Der Standort muss genug Platz für Krone und Wurzeln bieten. Geht die Bewerbung durch, wird ab Juni 2025 vor Ort geprüft, ob alles passt. Die eigentliche Pflanzung erfolgt dann ab Oktober 2025. Vier Jahre lang darf der gesponserte Baum nicht gefällt werden.

Doch nicht jeder freut sich über die grüne Initiative. In der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) tobt ein Streit über das generöse Angebot. CDU, Grüne und FDP feiern das Projekt als wichtigen Schritt für mehr Klimaschutz in der Stadt. SPD und Linke dagegen sprechen von „Steuergeldverschwendung“ und kritisieren, dass das Geld lieber in die Pflege von Straßenbäumen oder in die Sanierung von Schulen fließen sollte.

Es werden mehr Bäume gefällt als neue gepflanzt

Und tatsächlich mussten zuletzt in Pankower Parks jede Menge Bäume gefällt werden. So wurden allein im Schlosspark einige große, alte Eichen gefällt. Auch am Jahnsportpark musste Vegetation weichen. Im Grünflächenamt kommt man bei der Erhaltung und der Pflege des öffentlichen Stadtgrüns kaum hinterher.

Auch hier wären die 50.000 Euro, die das Bezirksamt bereitstellt, gut investiert. Die Kritik: Stadtgrün kommt so nur privaten Gärten zugute, nicht der Allgemeinheit. Wo die 88 Bäume, die gepflanzt werden könnten, am Ende stehen, macht schon einen Unterschied.  Im ersten Jahr sollen aber erst einmal nur 60 Bäume gesetzt werden, um den Verwaltungsaufwand im Rahmen zu halten.

Zuletzt machte Pankow auch Schlagzeilen, weil immer wieder junge, frisch gepflanzte Bäume beschädigt oder abgehackt wurden. Dies immerhin ist bei den geplanten Privat-Bäumen nicht zu befürchten.

Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025. Wer sich einen Baum sichern will, findet weitere Infos auf der Webseite des Bezirksamts. ■