Mehrere Bluttaten

Gewalt in Köpenick und Lichtenberg: Messer-Bilanz macht Berlin Angst

Am Wochenende griffen wieder mehrere Menschen zu Messern. Die Taten ereigneten sich im Osten von Berlin, in Treptow-Köpenick und Lichtenberg.

Author - Florian Thalmann
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In den Berliner Bezirken Treptow-Köpenick und Lichtenberg kam es am Wochenende zu mehreren Gewalttaten mit Messern (Symbolfoto).
In den Berliner Bezirken Treptow-Köpenick und Lichtenberg kam es am Wochenende zu mehreren Gewalttaten mit Messern (Symbolfoto).Jens Kalaene/dpa, Rolf Kremming/imago

Ein weiteres Wochenende haben die Menschen in Berlin hinter sich gebracht – und auch dieses Mal bleibt nach den eigentlich schönen Tagen ein bitterer Beigeschmack. Denn erneut kam es am Samstag und Sonntag zu schrecklichen Gewalttaten mit Messern. In Köpenick und Lichtenberg wurden bei drei Attacken mehrere Menschen verletzt. Eine Bilanz, die vielen Menschen Angst macht.

Schlimme Bluttat in Köpenick: Mann sticht auf Frau (47) ein

Die erste Horror-Tat ereignete sich bereits in der Nacht zu Samstag im Bezirk Treptow-Köpenick. Im Ortsteil Niederschöneweide kam es laut einer Mitteilung der Polizei gegen 21.15 Uhr zu einem folgenschweren Streit zwischen einem bisher unbekannten Mann und einer 47 Jahre alten Frau. Plötzlich soll der Mann ein Messer gezogen, damit auf den Oberkörper der Frau eingestochen haben. Danach flüchtete er vom Tatort, rannte offenbar in Richtung Bruno-Bürgel-Weg. Ein herbeigerufener Rettungswagen versorgte die verletzte Frau, brachte sie in ein Krankenhaus.

Etwas später in der gleichen Nach: Die nächste furchtbare Tat. Wieder ist der Bezirk Treptow-Köpenick der Tatort – dieses Mal der Ortsteil Friedrichshagen. In der Charlotte-E.-Pauly-Straße sollen ein 38 Jahre alter Mann und sein 36 Jahre alter Mitbewohner gegen 23.30 Uhr gestritten haben. Auch hier kam es zu Stichverletzungen, allerdings nicht mit einem Messer: Der 36-Jährige griff laut Informationen der Polizei zu einer Scherbe eines kaputten Tellers, stach damit seinem Mitbewohner in den Hals.

Ein Bundespolizist zeigt ein sichergestelltes Messer am Berliner Bahnhof Ostkreuz. Immer wieder kommt es auch in Berlin zu brutalen Gewalttaten mit Messern.
Ein Bundespolizist zeigt ein sichergestelltes Messer am Berliner Bahnhof Ostkreuz. Immer wieder kommt es auch in Berlin zu brutalen Gewalttaten mit Messern.Paul Zinken/dpa

Das Opfer erlitt dabei lebensbedrohliche Verletzungen. „Anschließend flüchtete der Tatverdächtige, konnte jedoch von Einsatzkräften in der Nähe festgenommen werden“, teilen die Ermittler mit. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Auch der Täter musste medizinisch versorgt werden, hatte sich bei der Tat eine Verletzung an der Hand zugezogen. Er kam in Polizeigewahrsam, wurde danach für eine richterliche Vorführung eingeliefert. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Messer-Gewalt in Lichtenberg: Täter (20) sticht Opfer (24) in den Rücken!

In Lichtenberg kam es in der Nacht zum Sonntag zu einer weiteren Gewalttat, dieses Mal mit einem Messer. Tatort wurde der Ortsteil  Neu-Hohenschönhausen – auch hier begann alles mit einem Streit. In einem Wohnhaus in der Rüdickenstraße sollen sich ein 20 und ein 24 Jahre alter Mann gestritten haben. Dann am es zur Bluttat: Der 20-Jährige zückte laut Informationen der Polizei ein Messer, stach dem 24-Jährigen mehrfach in den Rücken. Die Rettungskräfte brachten den Verletzten in ein Krankenhaus, der mutmaßliche Täter konnte in der Nähe festgenommen werden.

Drei taten an einem Wochenende, drei Vorfälle, die vielen Angst machen dürften. Zum Glück bestand laut Polizei bei allen drei Opfern keine Lebensgefahr. Und dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn immer wieder werden in der Hauptstadt Menschen mit Messern verletzt. Im Jahr 2024 zählte die Polizei laut Statistik 3412 Messerangriffe. Zwar waren das 70 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, dennoch war der Wert der zweithöchste im Langzeitvergleich. 88 Prozent der Tatverdächtigen waren laut Statistik männlich, 58 Prozent hatten laut Polizei keine deutsche Staatsangehörigkeit.