Pro-palästinensische Demo

Gewalt auf der Sonnenallee, Polizei mit Wasserwerfer im Einsatz

Brennende Straßenbarrikaden, Böller und Steine auf Berliner Polizei geworfen. 20 Polizisten verletzt. 

Author - Stefanie Hildebrandt
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Auf der Sonnenallee brannten Barrikaden. Die Polizei ging gegen Randalierer vor.
Auf der Sonnenallee brannten Barrikaden. Die Polizei ging gegen Randalierer vor.Morris Pudwell

Der Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen findet auch auf den Straßen Berlins Nachklang. Am Dienstagabend kam es in Neukölln zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und gewaltbereiten pro-palästinensischen Gruppen. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurden dabei 20 Polizisten verletzt!

„Die Bilder vom gestrigen Abend zeigen deutlich, dass wir auf den Straßen der Hauptstadt die Auswirkungen eines Glaubenskriegs erleben und unsere Einsatzkräfte zu Zielscheiben eines religiösen Fanatismus werden“, so GdP-Landeschef Stephan Weh.

Brennende Straßenbarrikaden in Neukölln

Die Protestierenden hatten die Beamten gestern mit Steinen, Flaschen und Böllern angegriffen. Die Polizei war mit Wasserwerfern vor Ort – auch um vorsätzlich gelegte Brände zu löschen. Betroffen waren nach Angaben der Polizei die Sonnenallee, Pannierstraße und Weichselstraße, wo zeitweise brennende Straßenbarrikaden errichtet wurden. Gewaltbereite Unterstützer der Palästinenser-Organisation hatten Barrikaden aus E-Scootern errichtet. Auch auf einem Kinderspielplatz habe es gebrannt, teilte die Berliner Feuerwehr mit. 

Nach Angaben eines Tagesspiegel-Reporters hatten Anwohner auf der Sonnenallee geholfen, brennende Gegenstände von der Straße zu räumen. „Ich bin selber Moslem, aber das ist die absolute Katastrophe. Die machen alles kaputt“, sagte ein Mann.

Palästinenser sowie deren Unterstützer streiten sich mit der Polizei vor dem Brandenburger Tor. 
Palästinenser sowie deren Unterstützer streiten sich mit der Polizei vor dem Brandenburger Tor. Paul Zinken/dpa

Auch am Brandenburger Tor hatten sich etwa dreihundert Menschen zu einer spontanen Kundgebung zusammengefunden. Auch dort war die Berliner Polizei im Einsatz, unter anderem, um das Holocaust-Denkmal zu schützen. Nach Medienberichten hatten Demonstranten versucht, dorthin zu gelangen, wurden aber daran gehindert. Nach der Versammlung hätten Personen versucht, zum Platz des 18. März zu gelangen, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. „Dabei wurden auch unsere Einsatzkräfte angegriffen.“

Feuerwerkskörper fliegen hinter einem Polizeiauto bei einer nicht angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Neukölln.
Feuerwerkskörper fliegen hinter einem Polizeiauto bei einer nicht angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Neukölln.TNN/dpa

Auch Berlins Regierender Kai Wegner (CDU) verurteilte die Gewaltausbrüche auf den Straßen Berlins und auch einen versuchten Angriff mit Brandsätzen auf ein jüdisches Gemeindehaus scharf. „Es darf in der deutschen Hauptstadt nie wieder passieren, dass Jüdinnen und Juden wieder in Angst leben. Wir werden mit aller Härte und Konsequenz gegen den Antisemitismus und Volksverhetzung auf unseren Straßen vorgehen“, so Wegner.