Diebstähle nehmen zu

Gefährliche Sex-Droge Ketamin liegt einfach so in Klinik-Schränken rum

In der Berliner Partyszene ist die Sex-Droge Ketamin beliebt. Auch Elon Musk schwört darauf. Bekommen kann man die gefährliche Substanz quasi um die Ecke.

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Die Sex-Droge Ketamin wird auch bei Depressionen verschrieben.
Die Sex-Droge Ketamin wird auch bei Depressionen verschrieben.imago/belga

Eine Sexdroge erobert Berlin: Ketamin. Das Schlimme: Sie ist quasi frei erhältlich. In vielen Berliner Krankenhäusern liegt sie einfach so in Medikamentenschränken herum. Berlins Süchtige freut das sehr.

Die Substanz, ursprünglich als Narkosemittel entwickelt, hat sich längst einen festen Platz in Berlins Nachtleben erobert. Clubs von Berghain bis About Blank schwören darauf, und auf Partys wird Ketamin in Kombination mit Kokain unter dem Spitznamen „Keks“ gehandelt, schreibt die „Berliner Zeitung“ (Bezahlschranke). Ketamin wird unter anderem als Sex-Droge benutzt.

Die Wirkung? Ein paradoxes Zusammenspiel aus Aufputsch- und Entspannungszuständen, das bei vielen für den ultimativen Rausch sorgt – auch wenn Experten warnen, dass exzessiver Konsum Schäden an Blase und Nieren hinterlassen kann. Besonders gefährlich: das sogenannte K-Hole, eine Art dissoziativer Albtraum, in dem Konsumenten das Gefühl haben, ihren Körper zu verlassen.

Doch Ketamin hat auch eine andere Seite. Seit den 1970er-Jahren wird die Substanz in der Medizin eingesetzt, vor allem zur Narkose. Für Pferde, aber auch für Menschen. In der Notfallmedizin lindert sie Schmerzen, beruhigt vor Operationen oder versetzt Patienten in ein künstliches Koma.

Ketamin wird sogar bei Depressionen verordnet

Seit Kurzem wird Ketamin sogar bei Depressionen verordnet, wenn herkömmliche Antidepressiva versagen. In Berliner Privatpraxen boomt diese Therapiemethode – ganz legal.

In vielen Berliner Kliniken liegt die Sex-Droge Ketamin einfach so in Schränken rum.
In vielen Berliner Kliniken liegt die Sex-Droge Ketamin einfach so in Schränken rum.Westend61/imago

Ein neuer Hype, aber nicht ohne Schattenseiten: Berlins Krankenhäuser melden immer häufiger Diebstähle von Ketamin. Das Medikament, oft in Schränken mit normalen Schmerzmitteln aufbewahrt, landet auf dem Schwarzmarkt, so die „Berliner Zeitung“. Gleichzeitig wird geforscht, ob Ketamin auch bei Autismus helfen kann – Studien deuten zumindest positive Effekte an.

Und dann ist da noch Elon Musk, der Tech-Milliardär, der offen zu seinem Ketamin-Konsum steht. Alle zwei Wochen gönnt er sich eine kleine Dosis von der Sex-Droge, angeblich zur Entspannung.

Ob seine exzentrischen Social-Media-Posts damit zusammenhängen? Das bleibt unklar. Sicher ist nur: Ob in Berlins Clubs oder in der Medizin – Ketamin reitet auf einer Welle des Interesses. Gerade junge Leute sind verrückt danach.  Aber Achtung: Wie immer gilt – die Dosis macht das Gift. ■