Es gibt sie auch in Berlin überall: Gebäude, die früher mal bewohnt waren, heute aber sich selbst überlassen sind. In einer solchen Geister-Villa kam es in der Nacht zum Sonntag nun zu einem verheerenden Brand, die Feuerwehr musste zu einem Großeinsatz ausrücken, um das Feuer zu löschen. Die Ursache ist bisher völlig unklar.
Kurz nach Mitternacht brach in der Geister-Villa ein Feuer aus
Bei dem Haus, das in Flammen stand, handelt es sich um eine Villa in Lichterfelde, gelegen im Weddingenweg. Um kurz nach Mitternacht brach hier aus bisher ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Ersten Erkenntnissen zufolge stand zunächst die erste Etage des Hauses in Flammen, dann habe sich der Brand allerdings rasch ausgebreitet.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, rund 100 Rettungskräfte sind am Löschen des Brandes beteiligt. Sie konnten auch verhindern, dass das Feuer auf andere Häuser in der nahen Umgebung übergreift. Dafür kam lauf Augenzeugenberichten auch eine sogenannte Riegelstellung zum Einsatz – eine besondere Taktik in der Brandbekämpfung, bei der das Ausbreiten eines Brandes durch Hitze oder Funkenflug verhindert werden soll. Teile der Villa seien während der Löscharbeiten eingestürzt.
Noch während der Löscharbeiten stürzte das Dach der Geister-Villa ein
Auf X (vormals Twitter) hieß es in einem Beitrag der Feuerwehr: „Im Weddigenweg brennen das 1. OG und Dachgeschoss eines leer stehenden Wohngebäudes. Aktuell sind 100 Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr am Ort tätig. Im Einsatz sind 7 C- und 2 B-Rohre. Der Einsatz wird noch länger andauern.“ Wenig später teilten die Brandbekämpfer mit: „Es kam zum Einsturz des Daches und Teile der Geschossdecken. Das Gebäude kann wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden. Wir löschen nur von außen. Die Einsatzkräfte wurden abgelöst und auf 30 für Nachlöscharbeiten reduziert. Der Einsatz wird noch mehrere Stunden dauern.“
Update:
— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) December 10, 2023
Es kam zum Einsturz des Daches und Teile der Geschossdecken. Das Gebäude kann wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden. Wir löschen nur von außen. Die Einsatzkräfte wurden abgelöst und auf 30 für Nachlöscharbeiten reduziert. Der Einsatz wird noch mehrere Stunden dauern. pic.twitter.com/RCVIAy6xTa
Die Geister-Villa soll bereits seit Jahren leer stehen – erst kürzlich berichtete die „Berliner Morgenpost“ über das Gebäude und mehrere andere ähnliche Häuser. In dem Artikel hieß es, dass bei dem Haus bereits sicherheitshalber die Sicherungen im Keller gezogen wurden. Arbeiter berichteten gegenüber dem Blatt, dass das Haus nie ausgeräumt worden sei, dass man eigentlich unbedingt einen Bauzaun davor aufstellen müsse: Das Wasser laufe durch das Haus, überall im Gebäude seien Müll und Abfälle.

Warum steht die Geister-Villa in Steglitz schon seit Jahren leer?
Der Bezirksverordnete Dennis Egginger-Gonzalez (Linke) machte auf das Gebäude aufmerksam – er stieß bei einem Spaziergang auf die verlassene Villa, wunderte sich darüber. „In Berlin wird händeringend Wohnraum gesucht“, sagte er der „Morgenpost“. Auf Anfrage an das Bezirksamt, warum das Haus leer stehe, hieß es damals, dass man zuerst keinen Leerstand festgestellt habe, weil der Briefkasten regelmäßig geleert wurde. Doch auch das sei in der letzten Zeit nicht passiert.
Laut Egginger-Gonzalez gibt es überall im Bezirk solche Häuser, einst Prunk-Villen, nun verlassen und verfallen. Vor einem Haus musste wegen abstürzender Dachziegel beispielsweise der Fußweg gesichert werden, an anderen Stellen klagen Anwohner über Ratten-Befall. Wie es nun zu dem Brand in der Geister-Villa im Weddingenweg kommen konnte, ist unklar. ■