Ratten will niemand in seiner Wohnung haben, aber in Berlin muss man offenbar mit ihnen leben. In einem besonders krassen Fall behauptet die 61-jährige Künstlerin Michaela Hartmann, dass sich in ihrer Wohnung in Berlin-Gesundbrunnen seit drei Jahren ein wahres Ratteninferno abspielt.
Hartmann, die ihre Wohnung auf 100 Quadratmetern teilt, spricht von zahllosen Nagern, die über ihre Fensterbank huschen und ihr den Schlaf rauben. Trotz ihrer wiederholten Beschwerden bleibt die Degewo, die Vermieterin, hart und bestreitet jegliches Rattenproblem – und das, obwohl die Berliner Künstlerin sogar tote Tiere und einen bestialischen Gestank in ihrer Küche dokumentiert haben will.
Die Geschichte, die jetzt in der „Berliner Zeitung“ veröffentlicht wurde, klingt wie aus einem Horrorfilm: Ratten, die durch Löcher unter der Spüle in die Wohnung eindringen und dort für Panik sorgen. Hartmann berichtet, dass sie bereits mehrere Ratten gefangen habe, doch das sei nur die Spitze des Eisbergs.
Ratten sollen unter den Dielen stecken
In ihrer Verzweiflung wandte sich Hartmann an die Zeitung und zog einen Anwalt hinzu, um der mutmaßlichen Rattenplage ein Ende zu setzen. Der Streit soll nun vor Gericht landen – und Hartmann gibt sich kämpferisch. Sie will nicht ruhen, bis der Dielenboden ihrer Wohnung aufgerissen wird, um zu beweisen, dass die Nager dort hausen.

Doch nicht nur Hartmann leidet. Auch ihre ukrainische Mitbewohnerin ist schwer traumatisiert. Die Angst, dass eine Ratte ihr im Schlaf über das Gesicht läuft, lässt sie kaum noch zur Ruhe kommen. Die Künstlerin hat sogar hohe Metallstützen unter die Betten gebaut, um die Tiere fernzuhalten, doch die Situation bleibt unerträglich.
Ratten können gefährliche Krankheiten übertragen
In der Zwischenzeit sorgt sich Hartmann um ihre Gesundheit, denn Ratten können gefährliche Krankheiten übertragen. Obwohl das Gesundheitsamt eingeschaltet wurde, sieht die Behörde kein Problem. Man geht davon aus, dass die bisherigen Maßnahmen erfolgreich waren, doch Hartmann ist anderer Meinung. Sie fühlt sich im Stich gelassen und fordert eine gründliche Lösung.

Trotz der Installation von Fallen und das Aufstellen von Ködern scheint das Problem ungelöst. Der Kampf gegen die Nager entwickelt sich zu einem langwierigen Problem, bei dem kein Ende in Sicht ist. Jetzt soll die Angelegenheit vor Gericht endgültig geklärt werden.
Die Degewo bleibt derweil bei ihrer Position: Es sei kein Rattenbefall nachweisbar, und Hartmann habe sogar ein Angebot zum Wohnungstausch abgelehnt – eine Darstellung, die Hartmann jedoch vehement bestreitet. Sie behauptet in der „Berliner Zeitung“, dass die Degewo ihr keine Tauschwohnung angeboten habe, und stellt den Sachverhalt anders dar: „Ich wollte meine Wohnung gegen eine kleinere tauschen, weil ich eine Familie unterstützen wollte, die beengt wohnt, und dann im Gegenzug ihre nehmen. Das wurde von der Degewo leider abgelehnt.“
Sie bleibt entschlossen, weiterzukämpfen und hofft, dass das Gericht ihr Recht gibt, damit endlich die Dielen aufgerissen werden und die ungebetenen Mitbewohner endgültig vertrieben werden. ■