Gute Nachricht aus Lichtenberg

Döner-Imbiss darf nun doch weitermachen

Für die „Box 84“ war eigentlich Schluss. Fahrräder statt Döner sollte es am S-Bahnhof Rummelsburg geben. Freitag kam die überraschende Wende.

Author - Sebastian Karkos
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Murat Karaca vor seinem Imbiss am S-Bahnhof Rummelsburg.
Murat Karaca vor seinem Imbiss am S-Bahnhof Rummelsburg.Sebastian Karkos

Ende gut, alles gut. Das Schicksal des Döner-Imbisses „Box 84“ in Lichtenberg war eigentlich schon besiegelt. Das Bistro hatte im Sommer die Kündigung erhalten. Zum Jahresende sollte das letzte Mal Döner serviert werden. Kündigen musste auch Imbiss-Chef Murat Karaca (46) – und zwar seinen Mitarbeitern: Im Sommer waren es fünf, zuletzt drei.

Doch Freitagmittag erreichte ihn die gute Nachricht: Der Imbiss darf weitermachen! Karaca: „Ich war sehr, sehr, sehr überrascht. Sechs Monate habe ich E-Mails geschrieben, immer negative Antworten bekommen. Dann kam der Anruf vom Rathaus. Ich erhalte eine Sondergenehmigung. Am Anfang habe ich es nicht geglaubt.“

Hintergrund: Seit 2021 betreibt der fünffache Vater den Imbiss-Anhänger am S-Bahnhof Rummelsburg. Rund 20.000 Euro hatte der Türke damals dafür ausgegeben. Dann kam im Sommer 2025 das Kündigungsschreiben seitens des Bezirks. Grund: An die Stelle des Döner-Ladens sollte eine Fahrrad-Sammelschließanlage kommen.

Der Bahnhof Rummelsburg ist gut mit Fahrradbügeln ausgestattet

Karaca: „Ich war überrascht, weil auf der anderen Seite die Fahrradbügel leer sind.“
In der Tat ist der S-Bahnhof Rummelsburg sehr gut mit Fahrradbügeln ausgestattet: Am Ausgang Hauptstraße sind es 39 (davon sechs überdacht), am Ausgang Nöldnerstraße 29 (davon sieben überdacht). Auffallend: An der Mehrzahl der Bügel ist kein Fahrrad angeschlossen.

Viele Fahrradbügel am Ausgang Hauptstraße sind verwaist. Hinten links: der Imbiss-Wagen.
Viele Fahrradbügel am Ausgang Hauptstraße sind verwaist. Hinten links: der Imbiss-Wagen.Karkos

Der Fall in Lichtenberg zeigt nun: Wo ein Wille ist, kann in Berlin auch ein Weg sein.
Der Vertrag des Imbisses wurde verlängert, die Fahrrad-Schließanlage kommt nun neben und nicht an Stelle des Imbisses.

Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu (38/Bündnis 90/Die Grünen): „Ich habe mich noch einmal mit der InfraVelo (die das Projekt plant und umsetzt – d. Red.) dazu ausgetauscht und den Sachverhalt abgewogen. Gemeinsam sind wir zu dem Beschluss gekommen, dass am Bahnhof Rummelsburg eine andere Fläche für das Fahrradparken genutzt werden kann. Die InfraVelo hat zugesagt, dass dies auch möglich ist. Den Betreiber habe ich bereits persönlich mit der erfreulichen Nachricht informiert.“ Karaca bestätigt: „Wir sind alle sehr glücklich.“ Es kann weitergehen mit Döner. Guten Appetit!

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