Der Abriss des DDR-Spaßbades SEZ sorgt derzeit für heftige Debatten. Aber es geht auch anders. Statt Abriss-Bagger wüten zu lassen, hat man im Lichtenberger Ortsteil Hohenschönhausen sogar ein Hallenbad aus DDR-Zeiten saniert. Allerdings fiel den Arbeiten ein Wandgemälde im Inneren des Gebäudes zum Opfer.
Die Schwimmhalle und Sauna an der Zingster Straße: Zwei Jahre lang war das Badeparadies dicht. Die Berliner Bäderbetriebe scheuten keine Kosten, den Mini-Plattenbau zu sanieren. Wurde auch Zeit. Denn an der Schwimmhalle hatte ordentlich der Zahn der Zeit genagt.
Der DDR-Bau ist nicht irgendeine von vielen Schwimmhallen, die es im Osten gab. Das Badeparadies an der Zingster Straße war die erste Schwimmhalle im damaligen Ost-Berliner Stadtbezirk Hohenschönhausen. Am 12. November 1988 wurde sie eröffnet. Und sie war eine der letzten Schwimmhallen, die in der DDR-Hauptstadt zusammen mit einer Sauna gebaut wurden.

25-Meter-Becken, Nichtschwimmerbecken und die Schwitzabteilung: Im Inneren ist die Sanierung deutlich zu sehen. Sämtliche Dusch-, Sanitär- und Umkleidebereiche wurden erneuert. Das Nichtschwimmerbecken ist nun wie das große Becken mit Edelstahl ausgekleidet. Sogar Unterwasserscheinwerfer gibt es, die für eine tolle Atmosphäre sorgen sollen.
Die Berliner Bäderbetriebe kommen richtig ins Schwärmen, was alles so neu und so schön an dem Schwimmbad ist. Neue Badewassertechnik, gedämmtes Dach mit Photovoltaikanlage: Bis zu zehn Prozent Energieeinsparung sei möglich.
DDR-Schwimmbad: Beim Umbau verschwand Kunstwerk
Neue Beleuchtung (auch vor der Halle), neues Foyer, neue Umkleiden. Sogar Föhne können gratis ausgeliehen werden. Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) soll staunen, wenn sie am Freitag zur Wiedereröffnung kommt, wie schön man in Berlin DDR-Schwimmhallen auch sanieren kann.

Die Badegäste dürfen erst einen Tag später in das sanierte Badeparadies. Ab 10 Uhr ist Anbaden, ab 13 Uhr wird es sogar eine Pool-Party geben. Stammbadegäste werden allerdings eins vermissen: Das Wandmosaik, das zuvor an der Stirnseite der Schwimmhalle zu sehen war – es ist nicht mehr da!
Da wurde also die DDR-Schwimmhalle für fast sieben Millionen Euro schön saniert, doch das Schmuckstück des Hauses konnte man nicht erhalten? „Bedauerlicherweise“, teilen die Bäderbetriebe mit.





