Berlin-Die Umbenennungswelle in der Hauptstadt rollt unaufhörlich weiter! Weil einige Straßennamen nicht mehr zeitgemäß sind, werden sie umbenannt. Außerdem sollen so Größen aus der jüngeren Geschichte geehrt werden: So bekommt ab Mai 2026 auch Helmut Kohl namentlich die Hofjägerallee. Die erste Rabbinerin der Geschichte wird nun in Kreuzberg gewürdigt.
Aus Kohlfurter Straße wird die Regina-Jonas-Straße
Diesen Freitag findet in Kreuzberg die feierliche Umbenennung der Kohlfurter Straße statt: Sie wird ab sofort Regina-Jonas-Straße heißen. Damit ehrt der Berliner Bezirk die im Nationalsozialismus ermordete Rabbinerin Regina Jonas. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung, Bildung und Menschlichkeit bleibe bis heute ein Vorbild, erklärt das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg.

Nach der Umbenennung der Straße gibt es für sechs Monate eine doppelte Beschilderung – der neue Straßenname ist in schwarzer Schrift auf dem Schild. Auf einem zweiten Schild darunter ist dann der alte Straßenname mit einem roten Querstrich durchgestrichen.
Warum die Kohlfurter Straße hier noch ein Weilchen stehen bleibt? Damit Postboten und Anlieger sich hier weiterhin zurechtfinden, bis sich alle an den neuen Namen gewöhnt haben.
Regina Jonas war gebürtige Berlinerin
1935 wurde die gebürtige Berlinerin Jonas als erste Frau weltweit zur Rabbinerin ordiniert. Danach arbeitete sie in der Seelsorge und als Religionslehrerin, zeitweise auch in einer Synagoge unweit der Straße, die nun ihren Namen tragen soll. Außerdem war sie als Rabbinerin im Jüdischen Krankenhaus und in verschiedenen liberalen Synagogen Berlins tätig.

Im November 1942 wurde sie ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und von dort im Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht, wo sie kurz darauf ermordet wurde.




