Immer reicher

Die Milliardärs-Liste: Das sind die reichsten Berliner und Brandenburger

KURIER stellt die Superreichen vor und sagt, wie sie zu ihrem Geld gekommen sind. Auf Platz 1: Hasso Plattner mit geschätzt 11,5 Milliarden Euro.

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Reich wie Dagobert Duck: In Berlin und Brandenburg gibt es mehrere Milliardäre.
Reich wie Dagobert Duck: In Berlin und Brandenburg gibt es mehrere Milliardäre.Funke Medien Service/imago

Im bundesweiten Vergleich zählen die Berliner nicht gerade zu den Vermögendsten. Wie das Amt für Statistik vermeldete, standen den Berliner Haushalten im Jahr 23.952 Euro pro Person zur Verfügung – rund sieben Prozent weniger als im Bundesschnitt. Doch über solche Summen können sieben Berliner und Brandenburger nur müde lächeln: Denn laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes und dem deutschen Manager-Magazin gibt es in der Region mindestens sieben Milliardäre, einige schrammen nur knapp an der magischen Zahl vorbei, berichtet RBB 24. Doch wer sind die Reichsten der Reichen?

Viele Berlin verdienen kaum genug, um auch noch Geld zu sparen. Laut dem Amt für Statistik wurden im Jahr 2022 in Berlin pro Kopf 3083 EUR und in Brandenburg 2268 EUR zur Seite gelegt. Das waren 14,2 bzw. 26,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Peanuts für die Reichsten der Reichen, die mehr als das 300.000-Fache auf dem Konto haben.

Die Zahl der Superreichen steigt immer weiter an. Weltweit gibt es mehr als 2700 Milliardäre – rund 130 sind es in Deutschland, sieben sollen es in Berlin und Brandenburg sein. KURIER stellt die Superreichen vor und sagt, wie sie zu ihrem Geld gekommen sind.

Das sind die reichsten Berliner und Brandenburger

Hasso Plattner: Der Mitbegründer des Softwareunternehmens SAP kommt auf rund 11,5 Milliarden Euro. Bis 2003 war der geborene Berliner SAP-Vorstandssprecher, bis zum Mai vergangenen Jahren Aufsichtsratsvorsitzender. Heute lebt er in Potsdam-Babelsberg. Plattner hat Millionen für den Wiederaufbau der Innenstadt Potsdams gespendet – allein 20 Millionen für den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses. Außerdem finanzierte er den Wiederaufbau des Potsdamer Palais Barberini mit dem 2017 eröffneten Museum Barberini, in der er seine Kunstsammlung zeigt.

Die Nr. 1 der Superreichen: Hasso Plattner.
Die Nr. 1 der Superreichen: Hasso Plattner.Uwe Anspach/dpa

Die Samwer-Brüder: Marc (54), Oliver (52) und Alexander Samwer (49) sollen laut Manager-Magazin auf rund 3,6 Milliarden kommen. Die ersten Millionen machten sie 1999, als sie nach nur 100 Tagen die deutsche Auktionsplattform Alando für 50 Mio. Euro an Ebay verkauften. Dann kam der Klingelton-Anbieter Jamba, den sie 2004 für 273 Mio. an einen US-Konzern verscherbelten. Heute sind sie Risikokapitalgeber (Rocket International) und stehen hinter Firmen wie Zalando, Delivery Hero, HelloFresh oder Home24.

Die Milliardärsbrüder Oliver Samwer (M.), Alexander (l.) und Marc.
Die Milliardärsbrüder Oliver Samwer (M.), Alexander (l.) und Marc.zvg

Ernst Freiberger: Immobilieninvestor und Unternehmer im Bereich Kliniken und Hotels. Vermögen laut finanzen.net: rund 3 Milliarden Euro geschätzt
. Der 74-Jährige, geboren in München, ist Sohn eines Bäckermeisters. Er machte sein Vermögen mit Tiefkühlpizzen und Fertiggerichten. 1986 wurde die damals größte Pizzafabrik Europas in Berlin-Reinickendorf eröffnet. Zu seinem Imperium gehören 3800 Mitarbeiter, neben der Fabrik in Berlin auch Werke in Österreich, Großbritannien oder den USA. Freiberger hat an der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte ein eigenes Stadtquartier entwickelt, ihm gehören Hotels und mehrere Kliniken (eine in Berlin).

Friede Springer: Sie ist laut RBB24 die reichste Frau in Berlin und Brandenburg. Geschätztes Vermögen: 2,9 Milliarden Euro. Friede Springer (82) ist die Witwe des Verlegers Axel Springer und damit Miteigentümerin des Springer-Verlags mit den Zeitungen Bild und Die Welt.

Kurt Krieger: Als BWL-Student durchgestartet

Kurt Krieger: In Berlin-Schöneberg geboren, startete er schon als Student durch. Der damalige BWL-Student kaufte 1967 die Namensrechte des Möbelhauses Höffner (für 25.000 D-Mark) und gründete das Unternehmen in der Weddinger Pankstraße neu. Heute gehören ihm auch Möbel Kraft und Möbel Walther, in Pankow will er das neue Wohnviertel Pankower Tor bauen. Geschätztes Vermögen des 76-Jährigen: 1,4 Milliarden Euro.

Kurt Krieger bei der Grundsteinlegung zum neuen Höffner in Lichtenberg im Jahr 2016.
Kurt Krieger bei der Grundsteinlegung zum neuen Höffner in Lichtenberg im Jahr 2016.Sabine Gusth/imago

Matthias Döpfner: Als Chefredakteur der Berliner Wochenpost (kurz nach seinem Weggang eingestellt) und der Hamburger Morgenpost (nicht sonderlich erfolgreich), wechselte er im März 1998 als Chefredakteur zur Tageszeitung Die Welt – und machte im Axel-Springer-Verlag rasante Karriere. Juli 2000: Mitglied des Vorstands des Axel-Springer-Verlags. Oktober 2000: Vorstand für Zeitungen. Seit Januar 2002: Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Konzern. Döpfner ist durch ein Geschenk superreich geworden. Friede Springer (82) hat Matthias Döpfner (62) im Jahre 2020 15 Prozent der Springer-Aktion im Wert von rund einer Milliarde Euro geschenkt. Heute kommt er auf ein geschätztes Vermögen von rund 1,2 Milliarden.

Axel Oberwelland: Der 58-Jährige hat sein Vermögen seinem Urgroßvater zu verdanken. Der gründete 1903 das Süßwarenunternehmen August Storck. (Werther’s Original, Toffifee, Merci). Oberwelland ist Inhaber und seit 2003 Geschäftsführer der Firma mit Sitz in Berlin. Vermögen: 1,1 Milliarden Euro.

Die Vermögen in Deutschland gegen immer weiter auseinander. Laut einer Studie der gemeinnützigen Organisation Oxfam soll das Gesamtvermögen deutscher Milliardäre im vergangenen Jahr um 26,8 Milliarden US-Dollar gewachsen sein, berichtet RBB24. Während die Reichen immer schneller immer reicher werden, stagniert das Ersparte der Normal-Bürger. Julia Jirmann vom Netzwerk für Steuergerechtigkeit fordert deshalb bei RBB24, die Erbschaftssteuer-Privilegien großer Vermögen abzuschaffen. Derzeit werden große Vermögen von der Erbschaftssteuer privilegiert behandelt und am niedrigsten besteuert. ■