Der klare Kommentar

Das wird für Berlins Mieter kein gutes Jahr

Allein die gestiegenen Energiekosten und die neue CO₂-Abgabe der Bundesregierung lassen die Mieten 2024 weiter nach oben krachen. Und die Politik unternimmt nichts.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Auf die Mieter in Berlin kommt in diesem Jahr viel Ärger zu.
Auf die Mieter in Berlin kommt in diesem Jahr viel Ärger zu.Jens Kalaene/dpa

Mit wahnsinnig viel Getöse und Böllerei ging es für uns Berliner ins neue Jahr. Doch der richtige Kracher für 2024 kommt erst jetzt auf uns zu. Viele haben schon den Vorboten dafür mit der Post bekommen. Die Betriebs- und Nebenkostenabrechnung für die Wohnung, deren Kosten dank gestiegener Energiepreise in den vergangenen Monaten richtig nach oben krachten.

Das neue Jahr wird für die Berliner Mieter viel Ärger bringen. Und daran sind nicht nur die Vermieter schuld, sondern in erster Linie die Politik. Zunächst wäre da die nächste Stufe der CO₂-Abgabe, die uns die Bundesregierung für 2024 auferlegt. Die dadurch enorm gestiegenen Preise bekommen wir derzeit nicht nur an den Tankstellen zu spüren. Sie feuern nun auch die Heiz- und Stromkosten für die Wohnungen nach oben. Von den einst versprochenen Entlastungen für die Bürger will man in der Ampelkoalition nichts mehr wissen.

Im Gegenteil: Die Bundesregierung sorgt sogar dafür, dass auch die Mieten noch weiter steigen werden. Denn das Versprechen, dass Vermieter die Preise für die Wohnungen nicht um 15 Prozent erhöhen dürfen, wird derzeit ebenfalls nicht umgesetzt. Alles, was für das Wohl der Bürger wichtig sein und deren Geldbörse in Krisenzeiten etwas schonen könnte, bleibt unangetastet.

Berliner Senat zeigt sich in Miet- und Wohnungspolitik untätig

Auch der Berliner Senat zeigt sich in Sachen Miet- und Wohnungspolitik seit Monaten untätig. Statt Maßnahmen zu ergreifen, um die Mietsituation für die Menschen zu entlasten, beschäftigt man sich lieber mit dem Liebesleben des Regierenden Bürgermeisters.

Nun gut, man hat zumindest an der Landsberger Allee für einen weiteren Platz gesorgt, um künftig schnell neue Sozialwohnungen zu bauen, die dringend benötigt werden, um die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Hauptstadt zu entlasten. Doch ob der damit verbundene Abriss des Sport- und Erholungszentrums die Berliner freudig stimmen wird, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.