Müll wird nicht abgeholt

BVG steht still, und jetzt streikt auch noch die BSR

Mülltonnen werden nicht geleert und die Recyclinghöfe bleiben am Wochenende zu.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Zahlreiche Fahrzeuge der BSR stehen auf einem Recyclinghof im Bezirk Prenzlauer Berg. Alle 14 Recyclinghöfe bleiben am Freitag und Samstag geschlossen.
Zahlreiche Fahrzeuge der BSR stehen auf einem Recyclinghof im Bezirk Prenzlauer Berg. Alle 14 Recyclinghöfe bleiben am Freitag und Samstag geschlossen.Monika Skolimowska/dpa

Nichts geht mehr bei U-Bahn, Bus und Tram und auch die großen orangen Müllfahrzeuge der BSR bleiben heute in den Depots. Zusätzlich zum BVG-Streik ruft die Gewerkschaft Verdi für den heutigen Freitag unter anderem zum Warnstreik bei der Stadtreinigung auf - mit spürbaren Folgen für die Berliner.

Viele Mülltonnen werden von BSR heute nicht abgeholt

Wie die Berliner Stadtreinigung (BSR) mitteilte, werden heute „wahrscheinlich die Restabfall- und Bioguttonnen sowie – im BSR-Zuständigkeitsbereich – die Wertstofftonnen nicht geleert“. Dies geschehe dann erst beim nächsten regulären Termin. Zudem bleiben demnach voraussichtlich alle 14 Recyclinghöfe geschlossen. Auch für den Samstag ist angekündigt, dass die Recyclinghöfe geschlossen bleiben. Wer also schonmal beim Frühjahrsputz ausmisten wollte, sollte das besser verschieben.

Auch das Müllheizkraftwerk Ruhleben, wo man Restabfall selbst anliefern kann, bleibt geschlossen. Bei der Straßenreinigung gebe es erhebliche Einschränkungen, ein Notdienst erledige den Winterdienst. Der für Samstag geplante Kieztag in Spandau fällt aus. Die BSR bedauert die Unannehmlichkeiten, die den Berliner/-innen durch die Warnstreikmaßnahmen entstehen.

Verdi Kundgebung vor dem Roten Rathaus

Darüber hinaus ruft Verdi heute zu Warnstreiks bei den Wasserbetrieben, dem Stromnetz sowie bei Berliner Energie und Wärme auf. Für den Vormittag plant die Gewerkschaft eine Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmern vor dem Roten Rathaus.

Mitglieder verschiedener Berufsgruppen halten Verdi-Fahnen bei einer Kundgebung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor dem Roten Rathaus.
Mitglieder verschiedener Berufsgruppen halten Verdi-Fahnen bei einer Kundgebung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor dem Roten Rathaus.Carsten Koall/dpa

In Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen will Verdi 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro für die Beschäftigten sowie mehr Geld für Azubis und Praktikanten erstreiten.

„Die Arbeitgeber müssen endlich anerkennen, welchen unverzichtbaren Beitrag die Beschäftigten bei der BSR und im öffentlichen Dienst leisten. Es geht nicht nur um eine gerechte Entgelterhöhung, sondern auch darum, die harten Arbeitsbedingungen im Schichtdienst und an Wochenenden durch angemessene Zuschläge auszugleichen. Wer langfristig gutes Personal will, muss jetzt handeln und klare Signale der Wertschätzung setzen“, fordert Andrea Kühnemann, ver.di-Landesbezirksleiterin für Berlin-Brandenburg.

Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. ■