Die 30-Zimmer-Villa des ehemaligen NS-Propagandaministers Joseph Goebbels am Bogensee steht vor einer ungewissen Zukunft.
Es gehe um ein schwieriges, historisch belastetes Thema, über das seit Jahren diskutiert werde, sagte der CDU-Politiker bei der Gesprächsreihe „Kai Wegner vor Ort“ in Prenzlauer Berg. „Die Erschließung des Gesamtareals würde 300 Millionen Euro kosten. Das ist eine Größenordnung, die wir aus dem Landeshaushalt definitiv nicht stemmen können. Das ist völlig ausgeschlossen.“ Das Areal im brandenburgischen Wandlitz gehört dem Land Berlin.
Wegner: Wir werden da nichts machen können
Der Regierende Bürgermeister wies auf das Angebot von Berlins Finanzsenator Stefan Evers von Anfang Mai hin, das Areal notfalls zu verschenken. Wegner sagte, der Bund etwa oder das Land Brandenburg könnten sich gerne engagieren. „Wir selbst als Land Berlin werden da nichts machen können angesichts der Haushaltslage. Wir müssen andere Prioritäten setzen.“

Das rund 17 Hektar große Gelände, auf dem sich Goebbels ein Landhaus bauen ließ, ist seit dem Jahr 2000 ungenutzt und verfällt. Nach dem Ende der NS-Diktatur nutzten die Alliierten das Gelände kurzzeitig als Lazarett. 1946 übergaben die Sowjets dann das Grundstück der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die dort eine Jugendhochschule gründete.
Was wird aus der 30-Zimmer-Villa des ehemaligen NS-Propagandaministers Goebbels?
Bereits seit längerer Zeit wird wieder verstärkt über Nutzungsideen für das Areal diskutiert. Ein tragfähiges Konzept ist aber noch nicht gefunden worden. Berlin erwägt, die Gebäude abzureißen und die Flächen zu renaturieren – schon um die Kosten für Sicherung und Unterhalt zu sparen. ■