Die Schulplatzsuchen beim Übergang in die siebente Klasse ist in Berlin mit vielen Hindernissen behaftet. Wegen des Schulplatzmangels in vielen Bezirken ist von einer freien Wahl der Schule keine Rede mehr. Beliebte Schulen wählen einen Großteil ihrer neuen Schüler mit zum Teil utopischen NCs aus. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Platz an einer ISS nur mit einem Durchschnitt von 1,5 sicher ist. An manchen Gymnasien muss es eine 1.0 oder 1,2 sein. Nicht selten machen sich Eltern schon lange im Voraus Gedanken, wie sich ein guter Schulplatz in akzeptabler Reichweite zumindest relativ sicher finden lässt.
Bisher veröffentlichte der Senat dazu keine Zahlen, wie viele Nachfragen es an den einzelnen Schulen für die verfügbaren Plätze gab.
Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz erfragte die Zahlen nun beim Berliner Senat. Sie sagte der Berliner Zeitung: „Die Schulplatzvergabe gleicht einer Lotterie. Mich fragen jedes Jahr Eltern, wie sie einen einigermaßen guten Schulplatz für ihr Kind möglichst sicher finden können. Die Veröffentlichung der jeweils nachgefragten Schulplätze sehe ich als überfällige Serviceleistung des Senates, damit Eltern besser entscheiden können. Ein Ranking über die Schulqualität lässt sich daraus nicht ableiten. Wie die Schulen inhaltlich und qualitativ aufgestellt sind, findet sich für jede einzelne Schule veröffentlicht auf den Seiten des Senats. Gut informierte Eltern, können gezielter handeln und bestenfalls gibt es weniger Stress und Tränen.“
Mehr Bewerber als Schulplätze: Frust beim Übergang in die Oberschulen
Auf der Liste wird ersichtlich, dass besonders Schulen in Innenstadtlage und in kinderreichen Bezirken immer mehr Erstwunschanfragen verzeichnen, als sie Plätze haben.
Bei den Gymnasien etwa hatte das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium in Prenzlauer Berg 298 Bewerber, die per Erstwunsch auf die Schule wollten. 224 freie Plätze waren zu vergeben. In den meisten Schulen werden 60 Prozent der Plätze nach der Durchschnittsnote auf der Förderprognose vergeben, 10 Prozent entfallen auf Härtefälle und Geschwister, und 30 Prozent werden ausgelost.