Jetzt läuft es ganz zäh auf Berlins Stadtautobahn. Seit Mittwochabend ist die Ringbahnbrücke an der A100 komplett gesperrt – wegen jetzt schon mehrerer Risse. Auch die nahe Westendbrücke macht wegen Schäden Ärger und ist dicht. Dazu kommt noch der zweite Streiktag bei der BVG: Nun staut es sich seit dem Donnerstagmorgen am Dreieck Funkturm, die A100 versinkt im Verkehrschaos. Der Senat, der anfangs konzeptlos schien, hat nun einen Plan.
Der Verkehr in Berlin ist am Morgen stark durch die Sperrung der Ringbahnbrücke auf der A100 beeinträchtigt. Das Verkehrsinformationszentrum (VIZ) meldet, dass wegen der Sperrung am Dreieck Funkturm die Autofahrer in Richtung Wedding bis zu einer halben Stunde im Stau stehen. Tendenz steigend, heißt es.
Auch auf den Umfahrungsstrecken zwischen Messedamm und Königin-Elisabeth-Straße geht es nur sehr, sehr langsam vorwärts – über eine halbe Stunde Wartezeit. An der Anschlussstelle Spandauer Damm staut es sich stadteinwärts über 30 Minuten, stadtauswärts sind es über 15 Minuten.

Am Mittwochabend um 20 Uhr wurde die Ringbahnbrücke komplett gesperrt. Ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale sagte, er rechne mit einem ziemlichen Chaos für den Berufsverkehr. Als die Ringbahnbrücke noch einspurig befahrbar gewesen sei, hätten Autofahrer zum Teil schon 50 Minuten länger gebraucht.
Die Polizei mahnte auf der Plattform X, auch auf den „bekannten Schleichwegen rund um die Vollsperrung“ werde es zu Stau kommen. Vor allem im Zusammenhang mit dem BVG-Streik passiert das nun gerade.
Und es kommt heute noch schlimmer: Wegen der Vollsperrung der Ringbahnbrücke müssen Verkehrsteilnehmer laut der Autobahn GmbH generell mit weiträumigen Staus und Umleitungen rechnen. Nach Norden wird kurzfristig eine Baustellenverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn eingerichtet. Die S-Bahn, die unter der Brücke durchfährt, kann den bisherigen Untersuchungen zufolge vorerst weiter fahren.
Einen Plan stellt der Senat derzeit vor, wie das Verkehrschaos auf der A100 wegen der Brücken-Vollsperrungen eingedämmt werden soll. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) empfahl im Vorfeld eine „sehr weitreichende Umfahrung“ und wenn möglich den Umstieg auf S- und Regionalbahn.
Die CDU-Politikerin versicherte, die Autobahn GmbH des Bundes und Verkehrsfachleute ihrer Verwaltung arbeiteten mit Hochdruck an möglichen Umfahrungsvarianten. „Die Lage der betroffenen Strecke mache aber nur wenige direkte Umfahrungen möglich“, sagt Bonde.
Stau-Chaos auf A100: So sollen Autofahrer die Vollsperrung umfahren
Erste Maßnahmen, die Senat und Autobahn-GmbH ergreifen wollen, werden jetzt bekannt: Dazu gehöre, dass es ab kommender Woche auf der A100 in Richtung Neukölln eine „Gegenfahrbahn“ Richtung Wedding geben wird, um Teil des Verkehrs auf der Autobahn zu halten. Mit anderen Worten: Nun gibt es auf dieser Strecke in zwei Richtungen Stau. Nach Wedding wegen der Brücken-Sperrungen, und nach Süden, weil die Autobahn am Dreieck Funkturm wegen der „Gegenfahrbahn“ nun zwei statt drei Spuren hat.
Umfassende statische Untersuchungen und Begutachtungen von Sachverständigen hätten ergeben, dass die Ringbahnbrücke nicht mehr befahrbar ist, erklärte die Autobahn GmbH des Bundes. Aus Sicherheit sei eine Vollsperrung daher unvermeidbar.
Anfang März war festgestellt worden, dass sich ein bereits bekannter Riss in der Ringbahnbrücke in einem tragenden Bauteil deutlich ausgeweitet hat. Zuletzt war sie deswegen nur einspurig befahrbar.