Die Letzte Generation hat es wieder geschafft! Am Donnerstag haben zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppierung zum zweiten Mal das Brandenburger Tor bemalt. Wenn das Ergebnis auch nicht so verheerend war wie bei der ersten Farb-Attacke im September, hat es trotzdem viele Berliner aufgeregt. Immerhin ist das Wahrzeichen aktuell immer noch wegen der ersten Aktion mit einem Gerüst eingekleidet, weil die Reinigungsarbeiten sich so kompliziert gestalten! Dieses Mal haben die Klimakleber einfach die andere Seite angepinselt.
Brandenburger Tor: Berliner Polizei möglicherweise mit Ablenkungsmanöver ausgetrickst
Der Aufreger ging auf Social Media bereits viral. Unter den Aufnahmen fragen sich viele Nutzer, wie es den beiden Aktivistinnen überhaupt möglich war, das Brandenburger Tor schon wieder anzumalen – denn eigentlich sollte es eine Polizei-Präsenz vor Ort geben, um genau so eine Aktion zu verhindern und um die laufenden Reinigungsarbeiten zu bewachen. Doch wo haben die Beamten gesteckt? Wieso haben sie die Aktivistinnen mit ihren Warnwesten und der orangen Farbe erst so spät bemerkt? Der Bericht der Berliner Polizei zu der erneuten Farb-Attacke auf das Brandenburger Tor liefert jetzt die Antwort.
Wurden die Beamten vor Ort vom Brandenburger Tor weggelockt, damit die Letzte Generation hier in Ruhe die Sehenswürdigkeit beschmieren konnte? Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man sich die Schilderungen der Berliner Polizei auf der Plattform X (ehemals Twitter) durchliest: „Zwei Mitglieder der sogenannten Letzten Generation wurden heute beim Beschmieren des Brandenburger Tores mit Farbe durch unsere Kräfte vor Ort festgenommen. Kurz vor dem Beschmieren der Säulen eilten unsere dort zum Schutz eingesetzten Kollegen nach einem eingehendem Notruf zum U-Bahnhof Brandenburger Tor“, heißt es im Bericht.
Anrufer meldete gefährliche Person, doch dann gab es schnell Entwarnung
Beim abgesetzten Notruf habe der Anrufer „eine maskierte Person mit Axt im U-Bahnhof“ gemeldet. Doch die Beamten haben die vermeintlich gefährliche Person nicht gefunden: „Nachdem sie dort nichts festgestellt hatten, kehrten sie umgehend zurück und konnten die zwei tatverdächtigen Frauen im Alter von 21 und 23 Jahren der Letzten Generation noch am Ort festnehmen.“
Doch was wurde aus der Axt-Sichtung? „Die Person, die den Einsatz am U-Bahnhof auslöste, konnte im Verlauf der U5 durch andere Kollegen festgenommen werden. Aktuell gibt es keine Anhaltspunkte, dass die beiden Taten in einem Zusammenhang stehen“, berichtet die Polizei weiter. Es wird also nicht davon ausgegangen, dass die Klimaschützer hinter dem Anruf oder der Axt stecken – was natürlich wie das perfekte Ablenkungsmanöver wirkt.
Doch die Berliner sind nicht überzeugt! In den Kommentaren unter dem Beitrag der Polizei bezweifeln viele, dass es hier wirklich keinen Zusammenhang gibt: „Ja, klar, das war nur ein Zufall! Leute, lasst euch doch keinen Bären aufbinden“, stichelt ein Nutzer. „Also, wer eins und eins zusammenzählen kann, dem dürfte völlig klar sein, dass das kein Zufall war! Die haben euch an der Nase herumgeführt!“, ist ein anderer überzeugt. „Ich kauf’ das nicht, dass da kein Zusammenhang besteht. Schweres taktisches Versagen“, kritisiert ein weiterer User. ■