Warnschuss für Woidke

Wahlumfrage in Brandenburg: AfD weit vorn, SPD nur auf Platz drei

Wären am Sonntag Landtagswahlen in Brandenburg, würde die AfD stärkste Partei. Die mit den Grünen regierende SPD läge hinter der CDU auf Platz drei.

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Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg, während eines Landesparteitags der SPD. 
Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg, während eines Landesparteitags der SPD. Sebastian Gollnow/dpa

Neun Monate vor der Landtagswahl in Brandenburg liegt die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke in einer aktuellen Umfrage mit 17 Prozent nur noch auf dem dritten Platz hinter AfD und CDU.

Die stärkste Kraft im Land wäre mit 28 Prozent und deutlichem Vorsprung die AfD, wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Insa für Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ), Märkische Oderzeitung (MOZ) und Lausitzer Rundschau (LR) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die seit 2019 regierende rot-schwarz-grüne Koalition hätte demnach keine Mehrheit mehr. Woidke zeigte sich dennoch gelassen.

Die CDU, die mit SPD und Grünen regiert, käme nach der Umfrage in Brandenburg auf 18 Prozent der Stimmen und läge nur noch knapp vor den Sozialdemokraten. Die Grünen erreichten 8 Prozent. Die von der früheren Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht gegründete Partei BSW käme aus dem Stand auf 13 Prozent und wäre damit im neuen Landtag vertreten.

FDP und Plus Brandenburg wären nicht im neuen Landtag vertreten

Die Linke käme auf 6 Prozent, die Wählervereinigung BVB/Freie Wähler, die nach dem Wechsel eines Abgeordneten im Landtag von der Fraktion zur Gruppe wurde, würde mit 4 Prozent nicht ins Parlament einziehen. Die FDP erreichte 3 Prozent und wäre erneut nicht im Landtag vertreten. Plus Brandenburg, ein Bündnis aus Piratenpartei, ÖDP und Volt, käme auf 1 Prozent.

Die SPD müsste die stärksten Einbußen aller Parteien hinnehmen und würde nicht mehr den Regierungschef stellen. Sie verlöre im Vergleich zur Landtagswahl 2019 etwas mehr als 9 Prozentpunkte. Bei der letzten Landtagswahl lag sie noch deutlich vor der AfD. Die AfD würde 4,5 Punkte hinzugewinnen, die CDU mehr als 2 Punkte.

Das rot-schwarz-grüne Bündnis würde nach der Insa-Umfrage zusammen nur noch auf 43 Prozent kommen. Eine Regierungsbildung wäre bei einem solchen Wahlergebnis äußerst schwierig. CDU und SPD kämen theoretisch mit der Wagenknecht-Partei auf 48 Prozent und hätten damit eine Mehrheit im neuen Landtag. Theoretisch möglich wäre auch ein Vierer-Bündnis der jetzigen Koalition mit der Linken. Die CDU schließt jedoch ein Bündnis mit der Linken aus. Der CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann hat zudem deutlich gemacht, dass er möglichst nicht mit den Grünen koalieren will.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.■