An jeweils zwei Tagen an diesem und am nächsten Wochenende will die Alternative für Deutschland (AfD) ihre Kandidaten auswählen und ihr Wahlprogramm verabschieden.
In einer Umfrage kam die AfD vor wenigen Tagen auf 25 Prozent Zustimmung in Brandenburg und lag damit vor SPD und CDU auf Platz eins. Der neue Vorsitzende René Springer hat angekündigt, die AfD wolle Brandenburg regieren. Allerdings sind keine Koalitionspartner für die Partei in Sicht, die der Verfassungsschutz als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft.
Auf dem Parteitag in Brandenburg hat die AfD ihren Landtagsfraktionschef Hans-Christoph Berndt zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im September gewählt. Die Delegierten in Jüterbog stimmte am Samstag mit großer Mehrheit für den 68-Jährigen. Berndt warb vor den Parteimitgliedern unter anderem für das umstrittene rechte Konzept der sogenannten „Remigration“. Er ist Gründer des Vereins „Zukunft Heimat“, den der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft. Das Landesamt für Verfassungsschutz, das die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall führt, nannte Berndt eine „Neo-Stasi“ und forderte die Abwicklung des Amts. Die demokratischen Parteien und Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) griff der Spitzenkandidat scharf an.
Proteste gegen AfD-Parteitag in Jüterbog geplant
Gegner der AfD haben für das Wochenende Proteste angekündigt. So soll es am Sonntag eine Kundgebung auf dem Marktplatz von Jüterbog geben und anschließend ein „Familienfest für Demokratie“, wie der SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn mitteilte. Die Polizeidirektion West hatte nach Angaben einer Sprecherin bisher keine Informationen zu möglichen Protesten am Samstag.■