Steigende Pegel

Hochwasser: Höchste Alarmstufe im Osten Brandenburgs!

Die Flut lässt die Wassermarken klettern und das Ende ist noch lange nicht in Sicht. Wie brenzlig wird es beim Hochwasser in Brandenburg?

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Am Pegelhaus von Ratzdorf steht das Wasser schon sehr hoch. Doch das Hochwasser wird wohl noch weiter ansteigen.
Am Pegelhaus von Ratzdorf steht das Wasser schon sehr hoch. Doch das Hochwasser wird wohl noch weiter ansteigen.Patrick Pleul/dpa

Hochwasser-Alarm im Osten Brandenburgs! Die höchste Alarmstufe 4 wurde am Mittwochabend an einem Pegel im Osten des Bundeslandes ausgerufen. Das Wasser hat schon die ersten Häuser erreicht. Die Pegel steigen jedoch immer weiter.

Für den Pegel Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) zeigte das Hochwasser-Portal des Landes am Abend einen Wasserstand von 5,90 Metern an. Das ist der offizielle Richtwert für die Alarmstufe 4. Normal ist bei Ratzdorf, wo die Neiße in die Oder mündet, ein Stand von 2,60 Metern. Nach Mitternacht soll die Flut die Marke von sechs Metern überschreiten. 

Pegel-Höchststand in Ratzdorf wohl am Mittwochabend

Mit dem Pegel-Höchststand von über sechs Metern rechnet der Landkreis in Ratzdorf am Mittwochabend. Die Wassermassen bleiben voraussichtlich einige Tage, wie es hieß.

Wegen der stetig steigenden Wasserstände hatte der Landkreis Oder-Spree vorsorglich schon am Vormittag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Danach ist unter anderem eine Überflutung größerer Flächen, Straßen und bebauter Gebiet möglich. In der Umgebung von Ratzdorf sind weite Teile der Natur bis zum Schutzdeich überflutet. 1997 drohte das Fischerdörfchen bei einer Hochwasserkatastrophe beinahe unterzugehen. Der Wasserstand damals: um die 6,90 Meter. Allerdings war der Ort damals nicht durch einen Deich geschützt. 

Im nahe gelegenen Eisenhüttenstadt wurde die höchste Alarmstufe am Mittwochvormittag erwartet. Dort erreichte das Hochwasser einige Grundstücke und Straßen in Ufernähe und dort, wo es keine Schutzanlagen gibt. In Frankfurt (Oder) gibt es nach Angaben eines Sprechers keine Überschwemmungen in Wohngebieten. Deiche und Schutzwände halten, wie es hieß.

Biber vorsorglich abgeschossen

Im benachbarten Slubice (Polen) sagte der Vize-Bürgermeister, Tomasz Stefanski, laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung: „Wir können die Einwohner beruhigen. Im Moment sind wir sehr gut auf das Eintreffen der Hochwasserwelle sowohl in der Stadt als auch in den an die Oder angrenzenden Dörfern unserer Gemeinde vorbereitet.“

Spundwände sollen die Gegend vor den Fluten schützen. Zudem laufen Deichläufer das Gebiet vorsorglich ab. Am Oderdeich in Brandenburg werden Biber erlegt, damit die Stabilität der Dämme zum Schutz vor Hochwasser nicht gefährdet wird. Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte mit, 25 Biber seien in den vergangenen Tagen am Oderdeich geschossen worden. Bislang gemeldete Schadstellen seien aber unproblematisch. Die geschützten Tiere versuchen sich bei Hochwasser auch in Deiche zu retten und können dort tiefe Löcher graben.