An einem warmen Morgen rollen am Freitag zwei weiße Umzugswagen in den Pfarrgartenweg von Alt Töplitz. Im Auto wartet schon der Gerichtsvollzieher – sein Auftrag: die Zwangsräumung von Günther Krause. Der frühere CDU-Bundesverkehrsminister, Mitunterzeichner des Einigungsvertrags, sorgt nicht zum ersten Mal für Schlagzeilen.
Seit 2018 lebte Krause mit seiner Frau in der gelben Doppelhaushälfte – und häufte 40.000 Euro Mietschulden an. Nun muss der 72-Jährige raus. Die Märkische Allgemeine Zeitung zitierte ihn: „Die 40.000 Euro werden natürlich auch bezahlt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“
Das kleine Gartentor ist nur mit einem Hundehalsband gesichert. „Jetzt geht es also los. Aber der ist doch schon längst weg“, sagt eine Nachbarin. Tatsächlich ist Krause bereits am Wochenende ausgezogen. Der Gerichtsvollzieher zeigt den Schlüssel im Ordner und lächelt: „Wir haben den Schlüssel, und es ist ein ganz normaler Vorgang.“ Polizei? Nicht nötig.
Zwangsräumung bei Günter Krause: Jede Menge Gerümpel
Zwei Lkw, zehn Männer – und jede Menge Gerümpel: Die Männer schleppen Kisten raus, rollen sie zum Lastwagen – wie bei einem ganz normalen Umzug. Nur sauber ist es hier nicht. Vor der Tür liegt eine Fußmatte mit Blume und „Welcome“, dahinter vergammelte Teppiche. Am Weg ein alter Holzstuhl, daneben Klappstühle, Müllsäcke in Blau und Schwarz, dazu Toilettenpapier, Küchenrollen, Vasen, Gießkannen, eine Couch und Kartons. Im Wintergarten: ein Korb voller leerer Weinflaschen und Marmeladengläser – und überall Müll. „Der ganz normale Wahnsinn“, sagt der Gerichtsvollzieher gelassen.
Der Vertreter der Eigentümergemeinschaft sagt: „Es sieht erschreckend aus, dafür dass die Krauses seit vielen Monaten wissen, dass sie raus müssen.“ Es sei sehr schmutzig im Haus, keinesfalls besenrein. „Ich bin sehr enttäuscht. Es gibt nichts, dass zeigt, dass er die Sache bedauert.“ Denn die neuen Schlösser, die Enrümpelung – dafür komme Krause nicht auf.