Wahl

Stichwahl in Frankfurt (Oder): Parteiloser Axel Strasser gewinnt!

Axel Strasser (parteilos) übernimmt das Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt (Oder). Beben in Potsdam: Dort gibt es eine neue Oberbürgermeisterin.

Author - Berliner KURIER
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Freude nach dem Sieg: Axel Strasser (M./parteilos) freut sich über den Sieg in Frankfurt.
Freude nach dem Sieg: Axel Strasser (M./parteilos) freut sich über den Sieg in Frankfurt.Patrick Pleul/dpa

Der parteilose Einzelbewerber Axel Strasser ist der neue Oberbürgermeister in Frankfurt (Oder). Er hat am Sonntag mit 69,8 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller gewonnen. Der erhielt 30,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.

In Frankfurt (Oder) waren 46.257 Menschen dazu aufgerufen, in der Stichwahl über das neue Stadtoberhaupt zu entscheiden – genau wie schon beim ersten Durchgang standen dafür 55 Wahllokale und 12 Briefwahlstellen bereit.

Für den Sieg reichte es für René Strasser nicht, einfach nur mehr Stimmen als Konkurrent Stefan Möller zu holen. Zusätzlich musste er die Zustimmung von mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten gewinnen – das bedeutete: mindestens 6.935 Stimmen.

Schon im ersten Wahlgang im September hatte Strasser die Nase vorn, holte 32,4 Prozent und ließ Möller mit 30,2 Prozent knapp hinter sich. Fast hätte auch CDU-Kandidatin Désirée Schrade noch den Einzug in die Stichwahl geschafft – sie blieb mit 28,8 Prozent hauchdünn zurück. Für SPD-Bewerberin Simona Koß lief es deutlich schlechter: Mit 8,6 Prozent kam sie abgeschlagen auf Platz vier. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,4 Prozent.

Nach 35 Jahren verliert SPD die Spitzenposition im Potsdamer Rathaus

Eigentlich wäre die Oberbürgermeisterwahl erst 2026 fällig gewesen. Doch alles kam anders: Der bisherige Amtsinhaber René Wilke, parteilos und in der Stadt beliebt, wechselte auf die große Landesbühne – als neuer Brandenburger Innenminister und Nachfolger der zurückgetretenen Katrin Lange (SPD). Damit musste Frankfurt (Oder) früher als geplant ein neues Stadtoberhaupt bestimmen.

Noosha Aubel (parteilos) ist neue Rathauschefin in Potsdam.
Noosha Aubel (parteilos) ist neue Rathauschefin in Potsdam.Carsten Koall/dpa

In Potsdam gab es eine Riesenüberraschung. Die Stadt hat eine neue Rathauschefin: Noosha Aubel übernimmt das Oberbürgermeisteramt in der Landeshauptstadt. Die parteilose Kandidatin feierte in der Stichwahl einen klaren Triumph – mit 72,9 Prozent ließ sie SPD-Bewerber Severin Fischer, der nur auf 27,1 Prozent kam, weit hinter sich.

Für die Sozialdemokraten ist das Ergebnis ein politisches Erdbeben. Nach 35 Jahren verliert die SPD die Spitzenposition im Potsdamer Rathaus – ein Machtwechsel mit Symbolkraft. Und auch historisch schreibt Aubel Geschichte: Sie ist die erste Frau an der Spitze der Stadt seit mehr als vier Jahrzehnten.