Seit Montagmorgen liegen Böller und Raketen in den Supermärkten, Discountern und in anderen Geschäften – der Run auf das Feuerwerk für den Jahreswechsel hat begonnen. Doch auch wenn es in diesem Jahr mit dem Feuerwerksverbot nicht geklappt hat, kämpfen alle, die die Knallerei loswerden wollen, weiter dafür. Nun meldet sich auch die Berliner Feuerwehr zu Wort: Die Brandbekämpfer der Hauptstadt schlagen vor, den Verkauf von Knallern und Raketen einzuschränken.
Berliner Feuerwehr will Verkauf von Feuerwerk einschränken
Wird es für Feuerwerks-Fans das letzte Jahr in Freiheit? Die Debatte um das Böllerverbot spitzt sich immer weiter zu – nicht ohne Grund. Jedes Jahr kommt es in der Silvesternacht zu Bränden, schweren Verletzungen, sogar Toten. Auch Angriffe auf Rettungskräfte sind inzwischen leider an der Tagesordnung.
Auch die Berliner Feuerwehr macht sich deshalb für ein Ende der Knallerei stark. „Wir empfehlen, beim Verkauf anzusetzen, denn das Problem ist die unverantwortliche Nutzung des Silvesterfeuerwerks“, sagte Vinzenz Kasch, Sprecher der Brandbekämpfer, im RBB. Die Feuerwehr begrüße „jegliche Art von Reglementierung“.
Feuerwehr: In Berlin gibt es zu viele Chaoten
Der Experte kritisiert, dass es „zu viele Chaoten“ gebe – das hätten die vergangenen Jahre gezeigt. Kasch meint Menschen, die sich „nicht die richtigen Gedanken im Vorfeld machen und dieses Feuerwerk nicht verantwortungsvoll nutzen“, sagt der Feuerwehrsprecher. Und dabei geht es nicht nur um Angriffe auf Rettungskräfte und Böller-Schlachten, die in Bezirken wie Neukölln zur Silvesternacht gehören. Auch in anderen Kiezen sieht man, dass Polenböller geworfen oder in Menschenmengen gezündet werden – und dass etwa Feuerwerksbatterien nicht sicher aufgestellt werden.
Die Feuerwehr habe etwa gute Erfahrungen mit den Böllerverbotszonen gemacht, die es schon seit ein paar Jahren gibt, etwa im Bereich der Schöneberger Pallasstraße oder rund um den Alexanderplatz. Vinzenz Kasch: „Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, dass diese vorher doch sehr krawalligen Gebiete doch sehr beruhigt wurden.“ In diesem Jahr soll das Zünden von Feuerwerk am Alexanderplatz, im Schöneberger Steinmetzkiez und auf einem Abschnitt der Sonnenallee verboten sein. Neu hinzugekommen ist eine Verbotszone an der Admiralbrücke in Kreuzberg.
Wird Silvester der letzte Jahreswechsel mit Feuerwerk?
Immer wieder machen auch Petitionen die Runde, mit denen das Feuerwerk verboten werden soll. Rund zwei Millionen Menschen haben etwa bei einer Unterschriftensammlung mitgemacht, die ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk erreichen soll. Böllerfans halten dagegen. In diesem Jahr wurde das Böllerverbot noch nicht umgesetzt, schon im kommenden Jahr könnte sich aber etwas tun – auch in anderen Ländern ist privates Silvesterfeuerwerk inzwischen untersagt. Die Deutsche Umwelthilfe, die zu den größten Böllergegnern gehört, hatte zuletzt in einer Erklärung mit Blick auf Silvester vor einer Horrornacht von beispiellosem Ausmaß gewarnt. Ob es wirklich so kommt, wird sich in wenigen Tagen zeigen.