Tierseuche

Blauzungenkrankheit nimmt Kurs auf Berlin

Die Seuche war jahrelang verschwunden, jetzt breitet sich die Blauzungenkrankheit immer weiter aus.

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Eine mit der Blauzungenkrankheit infizierte Kuh steht im Stall und leckt sich die Schnauze.
Eine mit der Blauzungenkrankheit infizierte Kuh steht im Stall und leckt sich die Schnauze.Lars Penning/dpa

Erstmals seit 2009 schlägt die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8 (BTV-8) wieder in Sachsen zu. Was das für Bauern, Tiere und Exporte bedeutet, ist noch unklar. Klar ist aber: Berlin gehört zum Risikogebiet.

Bei einem Rind im Landkreis Meißen ist die Blauzungenkrankheit aufgetreten. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat den Befund vom Serotyp 8 (BTV-8) bestätigt. Das teilte das Sozialministerium mit.

Dies sei der erste Nachweis dieses Serotyps seit 2009 in Sachsen. Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind bereits betroffen. Und Berlin könnte ebenfalls bald betroffen sein.

Noch ist BTV-8 an der Spree nicht angekommen. Die Ämter halten es allerdings für möglich, dass es bei der momentanen Ausbreitung täglich so weit sein kann. Vor etwas mehr als einem Jahr tauchte die Blauzungenkrankheit bereits in Berlin auf.

Blauzungenkrankheit ist anzeigepflichtig

Um den Ausbruchsbestand im Landkreis Meißen wird eine Handelsrestriktionszone mit einem Radius von 150 Kilometern festgelegt. In dieser gelten bestimmte Beschränkungen für Handel und Verkauf.

Die Blauzungenkrankheit ist eine durch bestimmte blutsaugende Stechmücken übertragbare Virusinfektion. Die Krankheit, die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Ziegen oder Hirsche betrifft, kann großes Leid hervorrufen. Sie ist anzeigepflichtig.

Betroffene Tiere leiden laut Landratsamt an Appetitlosigkeit, Milchrückgang und Fieber. In schweren Fällen könne die Blauzungenkrankheit auch tödlich enden. Als Schutz empfehlen Fachleute den Landwirten, ihre Tiere zu impfen. Der Erreger ist den Angaben zufolge für Menschen ungefährlich. (mit dpa)