Umbaupläne

Berlins „Raumschiff“: Entscheidet Giffey heute über die Zukunft des ICC?

Wirtschaftssenatorin Giffey zuversichtlich: Erstmals berät eine Jury mit potenziellen Investoren über die Zukunft des Berliner Kongresszentrums

Author - Stefan Doerr
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Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) will das ICC längst nicht abschreiben.
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) will das ICC längst nicht abschreiben.Bernd von Jutrczenka/dpa

Seit mehr als elf Jahren steht das einstige Aushängeschild der Berliner Kongresslandschaft leer. Das Internationale Congress Centrum (ICC) wirkt wie ein Riese im Dornröschenschlaf. Doch nun scheint dem „Raumschiff“, wie die Berliner oftmals das Gebäude nennen, tatsächlich wieder neues Leben eingehaucht zu werden!

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) startete eine Ausschreibung, suchte Investoren und zeigt sich jetzt optimistisch, dass das Kongresszentrum am Messedamm bald wiederbelebt werden kann.

Tatsächlich gibt es nach der langen Ausschreibungsphase nur noch einen verbliebenen Bewerber: ein internationales Bieterkonsortium. Mit diesem will die Senatsverwaltung nun über die Zukunft des ICC beraten. „Ich kann zumindest sagen, dass wir mittlerweile jetzt so weit sind, wie wir noch nie waren“, sagt sie im RBB Inforadio.

Erste Beratung mit Investoren

Heute, am Donnerstag, 13. November, trifft sich das Bieterkonsortium zum ersten Mal mit der ICC-Jury. Die Jury ist ein 14-köpfiges Gremium, das mit den Investoren über die nächsten Schritte zur Sanierung und später auch zur neuen Nutzung des Kolosses berät. Doch dies bedeutet noch nicht den Zuschlag an die Investorengruppe, wie Franziska Giffey betont. Solange die Vergabe nicht unter Dach und Fach ist, will die Senatorin auch nicht die Mitglieder des Konsortiums nennen, die allein für die Sanierung bis zu einer Milliarde Euro zahlen müssen.

Das Internationale Congress Center Berlin (ICC) soll schon bald wieder genutzt werden können.
Das Internationale Congress Center Berlin (ICC) soll schon bald wieder genutzt werden können.IMAGO/Achille Abboud

Schneller Baubeginn geplant

Giffey macht sich seit Langem dafür stark, das graue Riesen-Gebäude am Berliner Messedamm nicht abzuschreiben. Für das ICC gab es schon viele große Ankündigungen – vom Kulturtempel bis zum Zentrum für Start-up-Firmen. Doch diesmal, verspricht Giffey, soll es wirklich ernst werden. Die endgültige Vergabeentscheidung ist laut der Senatorin noch vor der Sommerpause für Juli 2026 geplant. Dann soll es schnell gehen: „Wir wollen gerne, dass in der nächsten Dekade dort tatsächlich wieder Leben einzieht und dass sehr zügig nach der Vergabeentscheidung auch die Baumaßnahmen beginnen können.“

Wie genau das ICC künftig genutzt werden soll, bleibt noch offen – klar ist nur, dass Vielfalt gefragt ist. Giffey betont: „Es ist ganz klar, der Vergabewettbewerb war immer offen formuliert: Es wird eine Nutzungsvielfalt geben, die wir dort sehen – und das ist eine ganz große Chance für Berlin.“

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