Sie haben 2023 viele Autofahrer geärgert: Die Mitglieder der Klimaschutzgruppierung Letzte Generation haben in Berlin zuletzt hartnäckig für eine schnellere Abschaffung von fossilen Brennstoffen protestiert, hauptsächlich in Form von Straßenblockaden: Im Sommer und Herbst haben die Aktivisten, auch Klimakleber genannt, sich beinahe täglich auf Hauptverkehrsstraßen in Berlin gesetzt und geklebt, um den Verkehr zu behindern.
Viele Feinde haben sie sich auch mit ihren Vandalismus-Aktionen gemacht: So haben die Aktivisten mehrfach das Brandenburger Tor mit Farbe beschmiert. Auch die Weltzeituhr und das Kanzleramt haben sie jeweils einmal angemalt. In den vergangenen Monaten ist es bis auf ein paar Großdemos auf der Straße des 17. Juni aber ziemlich ruhig um die Letzte Generation geworden. So soll es auch im neuen Jahr bleiben!
Keine Klebe-Blockaden und Protestmärsche mehr in Berlin
Die Klima-Aktivisten haben einen Plan für 2024 und der wird viele Berliner freuen! „Die nächste Zeit wird nicht durch die größten und auf stärkste Störung ausgelegte Proteste geprägt sein, was aber nicht heißt, dass wir einfach für ein paar Wochen nichts machen werden“, schreibt die Führungsriege in einem internen Dokument, das B.Z. vorliegt.
Die Letzte Generation will in Berlin künftig anders vorgehen als bisher: Die Protestmärsche (langsame Fußgruppen behindern den Verkehr) seien „in der Dichte unbeliebt“ und „nicht stark genug“. Und auch die Klebe-Blockaden auf der Straße würden ihre Wirkung verfehlen: „Wir erreichen damit gerade keine unignorierbare Störung.“

Das ist der neue Plan der Klima-Kleber
Stattdessen wolle man in Berlin jetzt mehr auf sogenannte Mobi-Blockaden setzen, wie zuletzt in der Wilmersdorfer Straße. Dabei sprechen die Klimakleber Passanten an und verteilen Veranstaltungsflyer. Zudem seien Aktionen wie „Damenproteste“ und „HandwerkerInnenproteste“ im Gespräch. Außerdem wolle sich die Klima-Gruppierung 2024 mit „lokalen Initiativen vernetzen“ und sich für deren Ziele einsetzen, um so zumindest „kleine Siege“ einzufahren.
„Das ist nicht der Plan, mit dem wir die Revolution auslösen – das ist der Plan für die Zeit, in der wir den nächsten Versuch vorbereiten wollen“, so die Chefs der Letzten Generation.
Insgesamt wollen die Klimaschützer wohl einfach mehr Experimente wagen. Trotzdem: Für den 3. Februar ruft die Gruppe dann wieder zu einer Massenbesetzung in Berlin auf. Das wird aber wohl eine von wenigen sein. ■