An der Hauptstadt gibt es viel zu kritisieren – doch eines stört viele Menschen in Berlin gewaltig: Sie finden die Stadt dreckig und unsicher. In diese Wunde legt nun auch Christoph Meyer, der Chef der Berliner FDP, den Finger. In einem Interview mit der BZ macht er Vorschläge, wie die Stadt wieder schöner werden könnte. Einer davon: Er will Obdachlose, die aus anderen Ländern kommen, konsequent zurück in die Heimat schicken.
Berlin ist zu dreckig und unsicher: „Das ist nicht mehr hinnehmbar“
„Berlin ist dreckiger und unsicherer geworden. Man hat ein ungutes Gefühl, sich abends im öffentlichen Raum zu bewegen. Das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagte Meyer in einem Interview mit dem Blatt. Den Berliner FDP-Chef stört, dass Obdachlose an vielen Stellen in der Stadt campieren. Er berichtet, dass er immer wieder Menschen sieht, die verwahrlost aussehen, zeitweise in Bahnhöfen wohnen. Es gebe junge Menschen und Frauen, die sich abends nicht mehr auf die Straße trauen.
Einer der Vorschläge des FDP-Politikers: „Wir brauchen konsequente Platzverweise. Wir müssen europäische Bürger, die hier keine Arbeit und keine feste Unterkunft haben, konsequent ausweisen. Es ist mittlerweile richterlich geklärt, dass sie in diesen Fällen zurücküberstellt werden können.“

In einem Post beim Kurznachrichtendienst erklärt er außerdem, für Obdachlose müsse „Housing first“ gelten, „im Zweifel auch außerhalb Berlins“, schreibt er. Bei dem Konzept geht es darum, Obdachlosen schnell wieder eine Wohnung mit einem normalen Mietvertrag zur Verfügung zu stellen – und das ohne Bedingungen wie Therapien. Dabei soll Wohnen als Grundrecht behandelt werden, nicht als Belohnung für gutes Verhalten.
Doch Menschen ohne Obdach sind nicht das einzige Problem, unter dem die Hauptstadt leidet. Es brauche mehr Personal, um etwa die Sicherheit an den Bahnhöfen zu gewährleisten. „Man könnte einige Bahnhöfe wieder mit Personal besetzen – und vor allem den Zugang begrenzen, wie in Paris oder London auch.“ Und auch das Müll-Problem in Berlin muss man in den Griff bekommen. „Wir brauchen schnellere Bearbeitung digitaler Meldungen, die zügige Räumung von Müll“, sagt er. Es gebe in Europa keine Stadt, die so dreckig ist wie Berlin. „Die Leute sagen sich: Berlin einmal und nicht wieder!“
Wie finden Sie den Vorschlag des FDP-Politikers? Sollten Obdachlose ausgewiesen werden – und wie verwahrlost ist Berlin wirklich? Wo liegen in Sachen Müll die schlimmsten „Dreck-Ecken“ der Stadt und was regt Sie besonders auf? Schicken Sie uns Ihre Meinung an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!