Wer schnell durch den Straßenverkehr in Berlin kommen will, der lässt sich immer neue Dinge einfallen – doch während die einen ab und zu eine rote Ampel überfahren oder das Gaspedal durchdrücken, versuchen es andere mit Basteleien. Der Berliner Polizei ging jetzt ein Fahrradfahrer ins Netz, der stolz auf sein Fahrrad „Marke Eigenbau“ war: Er hatte einen Drahtesel, der offenbar schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte, mit einem E-Motor zum Blitz-Bike gemacht. Und bretterte mit 30 Kilometern pro Stunde über die Residenzstraße in Reinickendorf!
Berliner Polizei stoppt Radfahrer: Frisiertes E-Bike kam auf 30 km/h!
Die Bilder, die die Polizei Berlin danach auf Facebook veröffentlichte, bringen selbst versierte Bastler zum Staunen: Das rote Fahrrad mit kleinen Rädern und offenbar schon etwas älterem Ledersattel sieht auf den ersten Blick aus wie der normale Drahtesel von nebenan. Doch weit gefehlt: Bei genauem Hinsehen fallen die elektrischen Bauteile auf, die eigentlich gar nichts an einem Rad dieser Art zu suchen haben.
Sie fielen auch einer Polizeistreife auf, als der Radfahrer in der Residenzstraße unterwegs war. „Auf den ersten Blick wirkt es wie ein zusammengewürfeltes Fahrrad. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Hier steckt viel mehr drin“, schreiben die Ordnungshüter auf Facebook. Das spannende Gefährt sei von der Streife gestoppt worden. „Nicht etwa, weil es besonders leise war, sondern weil es mit satten 30 km/h komplett selbstständig unterwegs war.“ Sie entdeckten nicht nur einen fest montierten Akku mitsamt elektrischen Verkabelungen und einen E-Motor am Hinterrad, der das Gefährt antrieb, das Rad hatte sogar einen Display am Lenker.


Das Ganze habe wie ein Startup auf Rädern gewirkt, scherzt die Polizei. Allerdings habe das Rad weder Zulassung, noch Versicherung gehabt – und sei auch nicht verkehrstauglich gewesen. „Damit ist der Eigenbau leider kein Fall für die Straße, sondern ein klarer Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz.“ Das Fahrrad sei deshalb sichergestellt worden. Kommt es nun auf den Schrottplatz – oder doch ins Verkehrsmuseum? Weder noch: Zuerst soll ein Gutachten angefertigt werden. Laut Polizei werde danach entschieden, „ob das Teil vielleicht doch irgendwann eine Straßenzulassung bekommen kann.“
Irrer Fahrrad-Bastler bekommt im Netz Kritik, aber auch Lob
Der Radfahrer muss nun zu Fuß gehen – wird für sein besonderes Werk im Internet aber nicht nur kritisiert, sondern auch gelobt. „Kreativ ist er, muss man ihm lassen“, schreibt ein Nutzer. „War das der Enkel von Peter Lustig?“, fragt ein anderer. Und ein Nutzer fragt: „Was hält er auch freiwillig an?“