Darüber lachte im Sommer die ganze Welt. Über die vermeintliche Löwin, die in Kleinmachnow an der Stadtgrenze zu Berlin ihr Unwesen trieb und auf der man Jagd machte. Am Ende war die Raubkatze ein Wildschwein. In Erinnerung an diese Lachnummer wollte nun die brandenburgische Gemeinde Kleinmachnow sich mit einer Geldspende an die Patenschaft für die Löwen in dem Zoo Eberswalde beteiligen. Doch eine Behörde verbietet, dass die Summe aus der Gemeindekasse gezahlt wird.
Dabei war Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) noch vor einem Monat guter Dinge. Nach dem der Ort im Sommer mit einer 30 Stunden langen aufsehenerregenden Suche nach einer vermeintlich entlaufenden Löwin im In- und Ausland Schlagzeilen machte, kam das Gemeindeoberhaupt auf die Idee, dass es für den Ort doch passend sei, eine Patenschaft für das Löwengehege im Zoo Eberswalde zu übernehmen.
Grubert hoffte, dass die Gemeindevertretung dem Vorschlag zustimmt. Kleinmachnow übernimmt die Patenschaft für echte Löwen: „Wir finden das ganz cool“, sagte Grubert. „Auf den Zoo Eberswalde sind wir wegen seiner ungewöhnlichen Löwenanlage und der kreativen Spendenmöglichkeit aufmerksam geworden.“ Und mit dieser Aktion wolle man auch mit einem Augenzwinkern an die Löwenjagd von Kleinmachnow erinnern.

Kleinmachnow will Patenschaft für echte Löwen: Doch der Plan läuft nicht so wie gedacht
Laut Entwurf des Patenschaftsvertrages war geplant, dass von der Gemeindeverwaltung in jedem der kommenden fünf Jahre 500 Euro nach Eberswalde überwiesen werden, berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung. Doch nun kommt alles anders.
In einer Gemeindeversammlung musste nun Bürgermeister Grubert seinen Plan zurückziehen. Denn die Kommunalaufsicht des Landkreises Potsdam-Mittelmark verbot die Löwen-Patenschaft zwischen dem Zoo in Eberswalde und Kleinmachnow. Grund: Diese Spende aus der Gemeindekasse würde gegen das das sogenannte Örtlichkeitsprinzip verstoßen, berichtet die MAZ.
Und in der Tat liegt Eberswalde nicht gleich in unmittelbarer Nachbarschaft. Zwischen beiden Orten liegen etwa 100 Kilometer. Daher könne man öffentliche Gelder, die eigentlich für Kleinmachnow vorgesehen sind, nicht in Eberswalde für Löwen ausgeben. Der dortige Zoo hat nun einmal keinen örtlichen Bezug zu Kleinmachnow.
Dennoch werden die Eberswalder Löwen Geld bekommen. Der Scheck über 500 Euro, den nun der Zoo erhalten soll, wird der Kleinmachnower Bürgermeister aus seiner eigenen Geldbörse bezahlen. Ruhm und Ehre erhält aber die Gemeinde. Denn auf einer Tafel neben dem Löwengehege im Eberswalder Zoo soll Kleinmachnow als edler Spender erwähnt werden. Patenschaftsgelder seien eine wichtige Unterstützung für den Eberswalder Zoo, teilte der Tiergarten mit, der zu den beliebtesten in Brandenburg gehört. ■