Berlin und Brandenburg

Autofahren nur noch für Reiche – Preise explodieren!

Führerschein, Autokauf, Sprit und Parken. In den vergangenen fünf Jahren sind die Preise immer weiter raufgegangen. Mobilität wird zum Luxus.

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Ein schwerer SUV neben einem Kleinwagen. Autofahren wird in Berlin und Brandenburg immer teurer.
Ein schwerer SUV neben einem Kleinwagen. Autofahren wird in Berlin und Brandenburg immer teurer.Dirk Sattler/imago

Wer in der Hauptstadtregion mobil bleiben will, braucht inzwischen ein dickes Portemonnaie. Werkstattkosten, Spritpreise, Parkgebühren – überall klettern die Kosten rasant in die Höhe. Besonders hart trifft es Fahranfänger und Vielfahrer. Ein Überblick über die teuersten Preisschocks der letzten fünf Jahre in Berlin und Brandenburg.

Werkstatt teurer als ein Kurzurlaub. Der nächste Besuch in der Autowerkstatt könnte für so manchen Autofahrer zum Schockmoment werden: In Berlin sind die Preise für Inspektionen um  51,7 Prozent gestiegen, in Brandenburg immerhin noch um 42,1 Prozent, schreibt der „Tagesspiegel“. Auch neue Reifen reißen immer größere Löcher in den Geldbeutel – Berliner zahlen 40,9 Prozent mehr, Brandenburger 35,8 Prozent.

Zum Vergleich: Eine Fahrradinspektion verteuerte sich in Berlin in fünf Jahren nur um 25,8 Prozent, in Brandenburg um 30,3 Prozent. Wer clever ist, sattelt also vielleicht lieber auf zwei Räder um.

Spritpreise: Tanken wird zum Luxusgut. Einmal volltanken? Das kostet heute deutlich mehr als noch 2020. In Berlin stiegen die Dieselpreise um 24,3 Prozent, Superbenzin verteuerte sich um 22,9 Prozent. In Brandenburg sieht es kaum besser aus: +23 Prozent für Diesel, +17,2 Prozent für Benzin.

Albtraum Autofahren: Führerschein fast unbezahlbar!

Doch es geht noch krasser: Wer mit Autogas unterwegs ist, muss richtig bluten – die Preise schossen in Berlin um unglaubliche 83,6 Prozent nach oben, in Brandenburg um 68,9 Prozent.

Und als wäre das nicht genug, sind auch Parkgebühren ein echtes Ärgernis: +38,1 Prozent in Berlin, +43,2 Prozent in Brandenburg! Selbst die Autowäsche ist teurer geworden – in der Hauptstadt 25,5 Prozent mehr, in Brandenburg 23 Prozent.

Für junge Leute wird Autofahren unerschwinglich.
Für junge Leute wird Autofahren unerschwinglich.imago/HalfPoint Images

Albtraum für Fahranfänger – Führerschein fast unbezahlbar. Wer heute in Berlin oder Brandenburg den Führerschein machen will, muss tief durchatmen – und tief in die Tasche greifen. In der Hauptstadt stiegen die Kosten um 49,1 Prozent, in Brandenburg sind es sogar 50,9 Prozent.

Und dann der nächste Schock: Auch der Autokauf ist fast schon ein Luxus. Ein Neuwagen kostet 21,8 Prozent mehr als vor fünf Jahren, bei Gebrauchtwagen sind es unfassbare 41,2 Prozent mehr! Wer sich keinen eigenen Wagen leisten kann und auf Mietwagen ausweichen will, wird von den Preisen regelrecht erschlagen: +71,2 Prozent – ein Preisanstieg, der sich gewaschen hat.

Alternativen? Fahrräder sind auch nicht mehr billig. Auch wer aufs Fahrrad umsatteln will, muss mehr zahlen. Ein neues Rad kostet in Berlin 14,9 Prozent mehr als 2020, in Brandenburg 20 Prozent. Elektrofahrräder blieben halbwegs stabil – +4,3 Prozent in Berlin, +10 Prozent in Brandenburg.

Insgesamt bleibt Autofahren eine teure Angelegenheit

Immerhin gibt’s einen kleinen Lichtblick: Die Spritpreise haben sich zuletzt beruhigt. Im Januar 2025 war Diesel bundesweit sogar 0,9 Prozent günstiger als im Vorjahr. Doch insgesamt bleibt Autofahren eine teure Angelegenheit: Seit 2020 sind die Kosten bundesweit um 28,3 Prozent gestiegen.

Auch der Nahverkehr zieht an – Deutschlandticket wird teurer. Wer hofft, mit Bus und Bahn günstiger unterwegs zu sein, wird ebenfalls enttäuscht. Die Preise für Kombitickets sind innerhalb eines Jahres um 11,6 Prozent gestiegen. Der Grund? Das Deutschlandticket kostet inzwischen 58 statt 49 Euro.

Egal, ob Auto oder Öffis – Mobilität wird zur echten Kostenfalle. Wie lange können sich Berliner und Brandenburger das noch leisten? Und vor allem: Welche Politikerin und welcher Politiker traut sich gegenzusteuern?

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