DAS würde viele hart treffen

Extrem-Preis! Experten: So viel soll Anwohnerparken in Berlin kosten!

Schon länger wird über eine Erhöhung diskutiert. Einigkeit herrscht beim Preis aber noch nicht. Nun kommt ein Vorschlag von der Deutschen Umwelthilfe.

Teilen
Wie viel soll der Anwohnerparkausweis in Berlin kosten? Darüber wird schon seit einer Weile diskutiert. Nun macht die Deutsche Umwelthilfe einen Vorschlag.
Wie viel soll der Anwohnerparkausweis in Berlin kosten? Darüber wird schon seit einer Weile diskutiert. Nun macht die Deutsche Umwelthilfe einen Vorschlag.Schöning/imago

Ein Anwohnerparkausweis kostet in Berlin momentan eine Gebühr in Höhe von 10.20 Euro pro Jahr – doch schon seit längerer Zeit wird darüber diskutiert, ob der Preis noch tragbar ist. Auch Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sprach sich bereits für eine Erhöhung der Gebühren fürs Anwohnerparken aus. Nur über den Preis wird noch diskutiert. Jetzt dürfte ein neuer Vorstoß der Deutschen Umwelthilfe die Gemüter erhitzen: Die Experten fordern eine Summe, bei der vielen Berlinern die Ohren schlackern dürften …

Deutsche Umwelthilfe: So viel soll der Anwohnerparkausweis in Städten kosten

Dass 10,20 Euro im Jahr für den Anwohnerparkausweis zu wenig sind – darüber scheinen sich alle einig zu sein. Auch Verkehrssenatorin Ute Bonde kritisierte bereits, dass diese Gebühren aktuell zu niedrig ausfallen. Auch gemessen daran, dass das Ausstellen der Parkvignette eigentlich 37 Euro kostet. „Auf diese Höhe zu kommen ist das Minimum. Aber ich denke, dass wir da wesentlich höher rangehen werden.“

Ein Vorschlag kommt nun von der Deutschen Umwelthilfe – auch hier ist man der Meinung, dass der Preis für das Anwohnerparken zu niedrig ausfällt. Und das nicht nur in Berlin, sondern in vielen deutschen Städten. „Der Platz in unseren Städten wird immer knapper, weil es immer mehr und immer größere Autos in Deutschland gibt“, sagt Jürgen Resch, der Geschäftsführer der Organisation. Viele Städte würden, kritisiert er, den öffentlichen Raum zu Billigpreisen verschleudern. Denn Berlin ist mit dem Mini-Preis nicht allein: In mehr als 60 weiteren Städten kostet die Vignette weniger als 31 Euro, ermittelte die DUH.

Anwohnerparken kostet in Berlin momentan 10,20 Euro - pro Jahr! Darüber, dass sich daran etwas ändern muss, sind sich alle einig.
Anwohnerparken kostet in Berlin momentan 10,20 Euro - pro Jahr! Darüber, dass sich daran etwas ändern muss, sind sich alle einig.Stefan Zeitz/imago

Der Vorschlag der Experten für den Preis orientiert sich am Vorbild von Bonn – hier werden pro Jahr 360 Euro für den Anwohnerparkausweis fällig. Das fordert auch die Deutsche Umwelthilfe – als Mindestbetrag! Rund 350 Euro mehr für den Anwohnerparkausweis im Jahr – das würde einige Berlinerinnen und Berliner hart treffen. Doch genau das ist das Ziel der Umwelthilfe: Hier wird auch diese Preiserhöhung als Stellschraube für die Verkehrswende gesehen. Denn: Je teurer es wird, in der Stadt ein eigenes Auto zu halten, desto mehr Menschen steigen vom eigenen Wagen auf die öffentlichen Verkehrsmittel um, so die Theorie.

Deutsche Umwelthilfe: Städte verramschen den öffentlichen Raum für zu wenig Geld

Teurer ist das Parken für Anwohner unter anderem in Köln und Hamburg. In der Metropole am Rhein nimmt die Stadt zwischen 100 und 120 Euro, je nach Größe des Autos. In Hamburg sind es immerhin 65 Euro. Doch anderswo ist das Parken den Experten viel zu günstig. So werden in Oranienburg in Brandenburg etwa maximal 26 Euro im Jahr fällig – das entspricht einer Gebühr von 7 Cent am Tag. „Es kann nicht sein, dass ein Deutschlandticket für Bus und Bahn im Jahr fast 700 Euro kostet, während der Stellplatz fürs Auto in Städten wie Berlin für 10 Euro quasi verschenkt wird“, sagt der Chef der Umwelthilfe.

Wie teuer der Anwohnerparkausweis in Berlin nun tatsächlich wird, wird sich zeigen – der KURIER berichtete bereits, dass aktuell um den Preis gefeilscht wird. Die SPD einigte sich bei einer Klausurtagung etwa auf eine Gebühr von 160 Euro im Jahr, also rund 15 Euro im Monat. Schon das wäre etwa 15 Mal so teuer wie bisher. Eine so hohe Summe wie von der Deutschen Umwelthilfe vorgeschlagen lehnte Verkehrssenatorin Ute Bonde aber bisher ab. „Die 365 Euro, die im Gespräch waren, wird es auf gar keinen Fall geben“, sagte sie. „Die SPD-Fraktion geht jetzt mit 160 Euro ins Rennen. Wir werden schauen, wo wir landen werden.“ Sie selbst wollte sich zu einem konkreten Preis bisher nicht äußern. ■