Großer Aufruhr am Dienstagabend im Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf: Voller Angst häuften sich in den sozialen Netzwerken die Meldungen und Bilder von einem Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr. Dutzende Einsatzfahrzeuge waren in die Elfriede-Brüning-Straße ausgerückt. Was war da los? KURIER klärt auf.
„Großaufgebot in Hellersdorf – und das ist nur das, was wir sehen“, schreibt etwa einer zu einem Foto, auf dem Dutzende Polizeiwagen zu sehen sind. Dazu: „Am Ende der Straße stehen sicher noch zehn weitere Wagen. Die Frage ist – bei über 50 Polizisten mit Feuerlöschern, Krankenwagen/ Feuerwehr – muss man sich Sorgen machen?“ Eine Diskussion entbrannte: Wer hat was mitbekommen? Was ist passiert? Besteht Gefahr für die Anwohner?
Anwohner in Hellersdorf in Aufruhr
Das Drama begann gegen 21 Uhr, als immer mehr Blaulicht die Straße erleuchtete. Immerhin: Nach Feuer roch es zu diesem Zeitpunkt nicht in der Elfriede-Brüning-Straße. Die Sorgen der Bewohner waren allerdings berechtigt. Laute Schreie waren nach Anwohnerinformationen zu hören, ein Mann randalierte – Details aber waren zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Das SEK rückte aus.

Polizei-Reporter Morris Pudwell erklärt dem KURIER im Morgengrauen: „Ein polizeibekannter Mann in Hellersdorf flippte am Abend aus bisher ungeklärter Ursache vollkommen aus. In seiner Wohnung, im Hausflur und vom Balkon in der Elfriede-Brüning Straße verkippte er nach ersten Informationen Benzin aus einem Kanister.“ Auch soll er im Hausflur randaliert haben.
Mann in Hellersdorf wollte sich und Wohnhaus anzünden
Der Mann soll laut Polizei gedroht haben, sich und seine Wohnung in Brand zu stecken. Spezialeinheiten rückten aus, konnten den Mann schließlich nach quälenden fünf Stunden überwältigen. Der Mann wurde der Berliner Polizei übergeben und in einem Rettungswagen behandelt, kam dann in eine Klinik. Anwohner berichten von privaten Problemen des Mannes.
Der genaue Grund für diesen Ausraster, der stundenlang die komplette Wohngegend in Atem hielt und etliche Einsatzkräfte band, ist derzeit aber noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt. Die brennbare Flüssigkeit im Hausflur und auf dem Balkon des Mannes wurde mit Bindemittel neutralisiert und das Haus im Anschluss belüftet. ■
Telefonseelsorge: Unter 0800–1110111 oder 0800–1110222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116111 oder 0800–1110333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams Jugendliche beraten Jugendliche die Gespräche an. nummergegenkummer.de
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030–443509821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch Türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht über alle telefonischen, regionalen, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de.