Tatort Gesundbrunnen

An Berliner Bahnhof: Mann (39) stirbt nach Messer-Attacke – Täter flüchtig

Am Dienstagabend hat ein Unbekannter vor dem S- und U-Bahnhof Gesundbrunnen einem Mann in den Hals gestochen und dabei tödlich verletzt. War es ein Streit zwischen Tschetschenen und Afghanen?

Author - Stefan Henseke
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Nach der tödlichen Messer-Attacke: Bis in den frühen Morgen sicherten Kriminaltechniker Spuren am Einsatzort.
Nach der tödlichen Messer-Attacke: Bis in den frühen Morgen sicherten Kriminaltechniker Spuren am Einsatzort.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Schon wieder eine tödliche Messerattacke in Berlin. Tatort: S- und U-Bahnhof Gesundbrunnen. Am Dienstagabend um 20.25 Uhr hat ein Unbekannter einem 39-jährigen Mann in den Hals gestochen und ihn dabei tödlich verletzt.

Nach einem Bericht der Berliner Zeitung gab es im Bereich des Vorplatzes, auf dem Hanne-Sobek-Platz, einen Streit zwischen mehreren Personen, der schnell eskalierte – wohl zwischen Tschetschenen und Afghanen, wie B.Z. berichtet. Hierbei fügte der Unbekannte einem anderen Mann eine Stichverletzung zu.

Der Täter ist wahrscheinlich mit der Bahn geflohen

Der Täter soll nach der Attacke zusammen mit einem weiteren Mann geflohen sein, wahrscheinlich mit der Bahn, wie Reporter vor Ort berichten. Polizeibeamte, die schnell vor Ort waren, versuchten, den Schwerverletzten zu reanimieren, doch der 39-Jährige verstarb später in einem Krankenhaus in Folge seiner Verletzungen.

Bis in den frühen Morgen sicherten Kriminaltechniker Spuren am Einsatzort. Auch eine Hundertschaft wurde eingesetzt, die die Gegend nach der Tatwaffe absuchte.

Auf dem Vorplatz des Bahnhofs Gesundbrunnen kam es zu dem tödlichen Streit.
Auf dem Vorplatz des Bahnhofs Gesundbrunnen kam es zu dem tödlichen Streit.Sebastian Gollnow/dpa

„Wir werten jetzt Videoaufnahmen vom Bahnhof aus und befragen Zeugen, um dem Täter auf die Spur zu kommen“, sagt Michael Petzold von der Berliner Generalstaatsanwaltschaft zum KURIER. Die weiteren Ermittlungen zur Aufklärung und den Hintergründen der Tat hat die 8. Mordkommission des Landeskriminalamts Berlin übernommen.

Erst am Samstagabend hat ein Mann beim Einkaufen in Berlin-Lichtenberg mehrere Kunden eines Rewe-Supermartktes mit einem Messer attackiert und einen schwer verletzt. Bei dem Angriff in Berlin-Lichtenberg wurde ein 66-Jähriger lebensbedrohlich verletzt und musste im Krankenhaus notoperiert werden. In der Nacht zuvor gab es drei weitere Messer-Attacken, bei denen mehrerere Personen verletzt wurden.

Messerverbot in Öffies soll ab Mitte Juli gelten

Ein geplantes Waffen- und Messerverbot im Berliner Nahverkehr soll ab Sommer gelten. Laut Innensenatorin Iris Spranger (SPD) wird der Senat CDU und SPD noch im Juni die gesetzliche Grundlage beschließen. Wird die Verordnung wie geplant vom schwarz-roten Senat verabschiedet, könnte sie ab Mitte Juli in Kraft treten.

Mit der Verordnung werde eine eindeutige Rechtslage geschaffen, so die Innensenatorin. Danach werden Waffen und Messer in U- und S-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen, auf Bahnsteigen und in Bahnhöfen verboten. Die Polizei erhalte dadurch die Möglichkeit, unabhängig von konkreten Verdachtsmomenten zu kontrollieren, betont Spranger.