Bisher ist nicht viel zu sehen auf dem Gelände – der Grundstein wurde Mitte der Woche gelegt. Doch die Pläne für die neue Mega-Schule in Berlin-Adlershof sind gigantisch. In jeder Hinsicht. Nicht nur, dass das Neubau-Projekt das zweitgrößte Schul-Projekt der Hauptstadt ist. Es beherbergt ein schon im Bau berücksichtigtes neues Lernkonzept. Es ist die Schule der Zukunft – sozusagen.
Die Schule soll auf einem Grundstück am Eisenhutweg Ecke Hermann-Dorner-Allee entstehen. „Die Integration von Grundschule, Mittelstufe und Oberstufe unter einem Dach, verbunden mit einem modernen pädagogischen Konzept, wird einen Lernort schaffen, der den Schülerinnen und Schülern optimale Entwicklungsbedingungen bietet“, erklärt Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD).
1332 Schüler und Schülerinnen – von der 1. bis zur 13. Klasse sollen ab dem Schuljahr 2026/27 in der neuen Schule unterrichtet werden. Geplant sind eine dreizügige Primarstufe, eine sechszügige Sekundarstufe I und eine vierzügige Sekundarstufe II. Sie alle brauchen Platz. Dazu gibt es etliche Gemeinschaftsräume. Insgesamt 30.000 Quadratmeter Grundfläche soll das neue Gebäude haben.
Neue Schule in Adlershof mit etlichen Gemeinschaftsräumen
Der Haupteingangsbereich auf dem Gelände einer früheren Kleingartenanlage wird mit einer großzügigen Piazza gestaltet, die die Senke des Grundstücks elegant überbrückt. Durch mehrere Öffnungen in der Brücke sollen Bäume ungehindert weiterwachsen können.
Die beiden Sporthallen liegen im Untergeschoss des Schulgebäudes und sind über verglaste Galerien von den beiden Eingangshallen aus erreichbar. Der Hauptzugang zu Schule und Sporthallen erfolgt über besagte Eingangsbrücke, die vom Eisenhutweg erreichbar ist. Die Grundstufe erhält einen separaten Zugang von Norden.

Zwei Sporthallen also, jede mit drei Spielfeldern. Ein Mehrzweckspielfeld im Freien und eine 100-Meter-Laufbahn sollen künftig auch von Sportvereinen der Region genutzt werden können. Der verglaste Mehrzweckbereich mit Mensa, die Verwaltung, Bibliothek sowie die Werk- und Kunsträume werden im Erdgeschoss untergebracht. Auch ein Schulgarten soll entstehen.
Das eigentliche Highlight aber ist die neue Raumstruktur. Über fünf Treppenhäuser werden die sogenannten Compartments mit den allgemeinen Unterrichtsräumen in den Obergeschossen erreicht. Aufgrund der Lärmbelastung durch die stark befahrenen Straßen von beiden Außenseiten sind Unterrichtsräume sowie die zugehörigen Foren zusätzlich über Innenhöfe belichtet und belüftet.

Neue Schule in Adlershof mit neuem Raum-Konzept
Und was hat es mit diesen Compartments auf sich? Bei dieser neuen Raumstruktur werden Räume zu funktionalen Einheiten zusammengefasst. Die bisher üblichen Raumstrukturen, in der die Klassenzimmer von einem Flur abgehen, werden bewusst verändert, um mehr Raum für Differenzierung und Möglichkeiten für Einzel- oder Gruppenarbeit zu schaffen. Unterrichtsräume werden rund um dezentrale Foren gruppieren, die jeweils einem bestimmten Schwerpunkt oder Jahrgängen zugeordnet sind.
Laut Cornelia Flader, ehemalige Schulstadträtin Treptow-Köpenick und am Entwurf des Konzepts beteiligt, wird hier eine Schule geschaffen, „in der Lernen nach modernsten pädagogischen Erkenntnissen in einer Schulgemeinschaft von ganz Klein bis Groß möglich sein wird“.
Moderne Pläne für eine moderne Schule, die zweitgrößte hinter dem Schul-Neubauprojekt in Lichtenberg an der Allee der Kosmonauten, die in diesem Sommer eröffnen soll. Die Kosten für das Projekt, das durch das landeseigene Wohnungsbauunternehmen Howoge, das eigentlich eher für Mietwohnungen bekannt ist, umgesetzt wird, belaufen sich nach aktuellem Stand auf rund 106 Millionen Euro. ■