Ranzig und schlammig

Olivenöl-Katastrophe! Stiftung Warentest findet: NUR diese VIER sind GUT

Die Preise steigen und steigen und steigen. Die Qualität leider nicht. Stiftung Warentest hat Olivenöle unter die Lupe genommen.

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Während vor zwei Jahren noch gut zwei Drittel der von Stiftung Warentest untersuchten Olivenöle gut abschnitten, sind es diesmal nur 4 von 23.
Während vor zwei Jahren noch gut zwei Drittel der von Stiftung Warentest untersuchten Olivenöle gut abschnitten, sind es diesmal nur 4 von 23.Christin Klose/dpa

Mit den gestiegenen Preisen ist das so eine Sache: Vielleicht kann man sie gerade noch hinnehmen – wenn man dafür entsprechend gute Qualität bekommt. Bei Olivenölen ist das leider nicht der Fall. 50 Prozent Steigerung im Preis, krasser Rückgang in der Qualität – hier kommen die erschreckenden Ergebnisse der Stiftung Warentest.

Viel Gutes haben die Tester in der Olivenöl-Untersuchung im test-Heft (Ausgabe 4/2024) der Stiftung Warentest nicht zu berichten. Während vor zwei Jahren noch gut zwei Drittel der Öle gut abschnitten, sind es diesmal nur 4 von 23. Sechs Produkte fielen sogar ganz durch. „Zum ersten Mal haben wir den Eindruck, dass sich die Klimakrise in einem Lebensmittel-Test niederschlägt“, so Jochen Wettach, Lebensmittelchemiker der Stiftung Warentest.

Olivenöl laut Stiftung Warentest oft ranzig, muffig und schlammig

Denn: Extreme Hitze, Wassermangel und Schädlinge rund ums Mittelmeer hinterließen Spuren an den Olivenbäumen und ihren Früchten. Die Folgen für die Qualität der Oliven zeigten sich im Prüflabor der Stiftung Warentest. Und eben auch im Olivenöl, das teils ranzig, muffig und schlammig riecht und schmeckt.

Beim Olivenöl gibt es laut Stiftung Warentest viel zu bemängeln. Nur vier von 23 Ölen schnitten gut ab.
Beim Olivenöl gibt es laut Stiftung Warentest viel zu bemängeln. Nur vier von 23 Ölen schnitten gut ab.IMAGO/imagebroker

Die Tester erklären: Die ranzigen Noten gehen auf Sauerstoffkontakt zurück, teils schon auf angegriffene Rohware wie beschädigte Oliven. Stichige und schlammige Noten seien dagegen typisch für Früchte, die vor dem Pressen zu lange zu warm lagerten und schon angegoren sind. Als Gründe dafür sprechen, dass Oliven mancherorts schon früher reif sind als üblich und bereits in wärmeren Monaten gepflückt werden müssen statt wie üblich im kühleren Herbst.

Dazu kommt: Klimastress kann auch die Gehalte an gesundheitsförderlichen Polyphenolen senken, die dazu beitragen, Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen. Im Schnitt fanden die Tester aktuell ein Sechstel weniger Polyphenole als im vorangegangenen Test im Jahr 2022.

Olivenöl ist extrem teuer geworden

Die Not an Rohstoffen treibt gleichzeitig den Preis nach oben. Kaum ein Lebensmittel in Deutschland hat sich seit 2022 so verteuert wie Olivenöl. Lag der Durchschnittspreis 2022 noch bei 10,30 Euro, rangiert er heute bei 15,70 Euro. Und die Preise würden laut der Warentester weiter klettern.

Und dann gibt es doch noch eine gute Nachricht: Es gibt auch vier gute Olivenöle. Von den Ölen der höchsten Güteklasse nativ extra überzeugen das Cosmo di Russo Caieta aus Italien (online erhältlich, 46 Euro pro Liter) und das Rapunzel Kreta Bio-Öl (34 Euro pro Liter). Beide Öle ragten für die Tester geschmacklich hervor. Sie seien rundum ausgewogen, deutlich bitter, scharf – so wie es Gourmets schätzen. Aus der Gruppe der Bratöle empfiehlt die Stiftung Warentest die Bio-Marken von Alnatura (18,70 Euro pro Liter) und Byodo (20 Euro pro Liter).