Alle reden bei Hertha BSC über neue Spieler. Doch die spannendste Personalie des Sommers ist ein Rückkehrer, der fast schon vergessen war. Am 23. Juni beim Trainingsauftakt wird auch der Franzose Kelian Nsona (23) dabei sein. Der blau-weiße Pechvogel erlebte als Leihspieler ein Märchen-Comeback beim holländischen Zweitligisten FC Emmen. Wie plant Trainer Stefan Leitl mit dem linken Flügelstürmer?
Freitag wurde Nsona offiziell vom FC Emmen verabschiedet. Dort hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 13 Treffer und 5 Torvorbereitungen. Eine Topquote für den jungen Franzosen, der lange Zeit wegen zwei Knieoperationen um seine Karirere bangen musste. Die Emmen-Bosse hätte ihn auch gerne behalten, doch der kleine Klub kann die Ablöse nicht stemmen.
Was viel wichtiger für die Zukunft von Nsona ist: Er machte alle 38 Liga-Spiele mit, 28 davon über volle 90 MInuten. Er hat eindrucksvoll nachgewisen, dass er für den Profifußball trotz seiner schlimmen Leidensgeschichte mit seinem Knie tauglich ist.
Nsona bangte zwei Jahre um seine Karriere

Der Franzose hatte bei Hertha bisher nur Pech, als er im Januar 2022 vom französischen Zweitligisten SM Caen für 500.000 Euro Ablöse kam. Er hat noch nicht ein Spiel im Profi-Team der Blau-Weißen gemacht. Ein Kreuzbandriss war nicht ausgeheilt, im Sommer 2022 wurde eine zweite Operation notwendig – über ein Jahr Pause. Im September 2023 wagte er im September sein Comeback im Testspiel, doch er lief unrund. Die Hoffnung war nicht mehr groß. Im Februar 2024 wurde er schließlich an den slowakischen Erstligisten MSK Zilina bis Saisonende ausgeliehen.
Als er vor einem Jahr zurückkam, war klar, dass er wieder ausgeliehen werden sollte. Nsona ging zum FC Emmen. Unter dem deutschen Trainer Robin Peter (37) blühte der Hertha-Pechvogel auf. Herthas Sportdirektor Benjamin Weber sagte schon im Winter: „Es sind nicht nur die Tore. Dazu bestreitet er erfolgreich viele Eins-gegen-eins-Duelle. Das ist genau das, was wir uns von dieser Leihe versprochen haben.“
Hertha-Coach Leitl schaut sich Nsona genau an
Da war noch Cristian Fiel Trainer, jetzt ist es Stefan Leitl. Der Coach hat signalisiert, dass er Nsona in der Sommervorbereitung genau anschauen will. Denn der Franzose kann nicht nur als Linksaußen spielen, seine Nebenrollen sind Mittelstürmer und auch linker Schienenspieler. In Leitls System mit Dreierkette sind schnelle, dribbelstarke Profis für die Außenbahnen sehr gefragt.