Frost-Gewitter

Wetter-Schock zwischen Gewitterzellen und eisiger Polarluft

Brüskes Ende des Vorfrühlings in Berlin und ganz Deutschland: Ein aus Spanien übergreifendes Tiefdruckgebiet bereitet dem Sonnenwetter ein jähes Ende.

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Die Wintersachen schon weggepackt? Sie könnten noch gebraucht werden: Im Norden lauert eisige Polarluft.
Die Wintersachen schon weggepackt? Sie könnten noch gebraucht werden: Im Norden lauert eisige Polarluft.imago/Zoonar

Kalendarisch stecken wir noch weitere zehn Tage im Winter, doch der Frühling hat mit Temperaturen von stellenweise über 20 Grad am Sonntag bereits auf Turbomodus geschaltet – das seit Tagen von reichlich Sonnenschein: Bis zu 87 Sonnenstunden im März hat es stellenweise den Meteorologen zufolge bereits gegeben. Doch vom Süden her kommt eine turbulente Wetter-Umstellung auf uns zu: Es droht nicht nur ein heftiger Temperatursturz mit Frost, dazu kommen sogar Gewitter. Das Wetter für heute und die ganze Woche!

Ab Dienstag wird das Wetter wild: Gewitter, Temperaturschock im Norden

Fabian Ruhnau von Kachelmannwetter.com rechnet damit, dass sich die Wetterumstellung von Süddeutschland aus in den Norden ausweitet. Verantwortlich dafür sei ein Tiefdruckgebiet, das von Spanien aus zunächst nach Süddeutschland übergreift. In der Folge machen sich dort Regenfälle breit. In der Nordhälfte gibt es zwar noch Hochnebel, in der Region Berlin-Brandenburg Nebel und Dunst – doch all das wird sich im Tagesverlauf auflösen und die Sonne kämpft sich durch.

Nachts gibt es stellenweise Bodenfrost, der im Berliner Umland auf bis zu minus vier Grad reichen kann.

Dienstag wird es im Süden wild: Dann erwartet Wettermann Ruhnau zunächst im Südwesten sogar Gewitter bei weiterhin frühlingshaften Werten von bis zu 15 Grad. In der Nordhälfte dagegen bleibt es nach der Auflösung von Nebel und Hochnebel trocken – allerdings schafft es die Sonne kaum noch, durch die Wolken zu dringen. Die Höchsttemperaturen an der Küste erreichen nun nur noch sechs bis sieben Grad. In der Region Berlin-Brandenburg bekommen wir noch eine Frühlings-Schonfrist mit – laut Deutschem Wetterdienst (DWD) – immerhin noch 13-15 Grad.

Wetter ab Wochenmitte: Temperaturen brechen deutlich ein, kalter Regen

Die feuchte Tiefdruck-Luft aus dem Süden versucht sich nun immer mehr in Richtung Norden vorzuarbeiten, wird aber dabei von deutlich kälterer Polarluft aufgehalten. Das Ergebnis erleben wir in Berlin und Brandenburg am Rande einer Luftmassengrenze: starke Bewölkung, Regen und Temperaturen, die Richtung Donnerstag nur noch maximal acht Grad erreichen. Die Tiefstwerte nachts sacken außerhalb Berlins bis zur Frostgrenze und am Boden darunter. Die Niederschläge klingen zum Wochenende dann wieder aus, die Temperaturen bleiben aber einstellig, und die Tiefstwerte könnten noch deutlicher die Null-Grad-Grenze unterschreiten.

Die Berechnungen der Wettermodelle gehen für den weiteren Verlauf allerdings deutlich auseinander – der entscheidende Faktor dafür: Noch ist unklar, wo der genaue Verlauf der Luftmassengrenze zwischen eisiger Polarluft im Norden und feuchter Tiefdruck-Luft im Süden verläuft. Dem europäischen Wettermodell ECMWF zufolge könnte es durchaus ein kleines Winter-Revival in Teilen Deutschlands geben, zwar ohne Schnee und Dauerfrost, aber sehr ungemütlichen Temperaturen. Wie lange sich diese Kälte-Delle festsetzt und ob sie uns gar den offiziellen Frühlingsbeginn vermasselt: Wir bleiben dran!

Wetter Berlin und Brandenburg: der Trend

Montag bis 18 Grad, trocken

Dienstag bis 14 Grad, stark bewölkt, aber trocken

Mittwoch bis 12 Grad, gebietsweise Regen

Donnerstag nur noch maximal 8 Grad, örtlich Regen

Freitag abklingender Regen, maximal 8 Grad

Wochenende überwiegend trocken und kühl. ■