Während Nordamerika unter einer eisigen Kältewelle bibbert, richten Meteorologen ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf Europa. Droht uns ein ähnliches Schicksal wie den USA und Kanada, wo Temperaturen von bis zu minus 30 Grad das Leben zum Stillstand bringen? Experten schlagen Alarm: Der instabile Polarwirbel könnte schon bald auch Deutschland mit einer arktischen Kälteflut treffen.
Was steckt hinter der Polarpeitsche?
Der sogenannte Polarwirbel, ein riesiges System aus eisiger Luft, das normalerweise über der Arktis rotiert, ist derzeit in Bewegung. Eine Schwächung oder gar ein „Split“ dieses Wirbels könnte verheerende Folgen haben. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt: „Eine Schwächung des Polarwirbels kann dazu führen, dass die arktische Kälte Europa erreicht. Besonders im Februar sind solche Wetterumschwünge möglich.“
Was bedeutet das für Deutschland? Derzeit hält uns eine westliche Strömung noch milde Temperaturen und einigermaßen stabiles Wetter. Doch das könnte sich rasch ändern, wenn die Polarpeitsche zuschlägt. Ein massiver Einbruch von Kaltluft aus der Arktis würde Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt bringen. Schneestürme, Glatteis und Dauerfrost könnten dann für wochenlanges Chaos sorgen – eine echte Herausforderung für Straßenverkehr, Infrastruktur und den Alltag. Besonders betroffen wären mutmaßlich Regionen im Norden und Osten Deutschlands, wo solche Kälteeinbrüche oft am stärksten zuschlagen.
Gefahr im Februar: Deutschland unter Beobachtung
Laut Meteorologen ist der Februar der Monat, in dem der Polarwirbel am ehesten „kollabieren“ könnte. Noch geben die Wettermodelle keine eindeutige Prognose, doch die Gefahr ist real.
„Der Polarwirbel ist wie eine tickende Zeitbombe“, warnt ein Experte. Sollte er auseinanderbrechen, könnten die gleichen eisigen Luftmassen, die Nordamerika derzeit im Würgegriff halten, auch zu uns kommen. Ein solcher „Polarwirbelsplit“ ist in der Vergangenheit schon mehrfach für extreme Winterstürme verantwortlich gewesen.

Jetzt handeln: So bereitet man sich auf die Kälte vor
Während Hoch „Beate“ uns in den kommenden Tagen noch ruhiges, wenn auch frostiges Winterwetter beschert, sollten sich die Menschen in Deutschland auf alles vorbereiten. Winterreifen, warme Kleidung und ausreichend Vorräte sind jetzt wichtiger denn je.
Die Vorhersage für die nächsten Tage zeigt noch keine Extreme: Tagsüber Temperaturen zwischen 0 und 8 Grad, nachts Frost und vereinzelt Nebel. Doch die entscheidenden Wochen kommen erst noch. Sollte der Polarwirbel instabil bleiben, könnte ein massiver Kälteeinbruch Deutschland mitten ins Winterchaos stürzen.
Meteorologen behalten die Lage im Auge
Noch bleibt es spannend, ob Deutschland von der Polarpeitsche getroffen wird. „Die nächsten Wochen werden zeigen, ob wir von der eisigen Kältewelle aus Nordamerika verschont bleiben oder nicht“, so Jung. Fakt ist: Die Gefahr eines Mega-Frostes ist so groß wie seit Jahren nicht mehr.
Bis dahin bleibt nur, wachsam zu sein und die neuesten Wetterwarnungen im Blick zu behalten. Denn eines ist sicher: Wenn die Polarpeitsche zuschlägt, wird sie Deutschland in einen Winteralbtraum verwandeln.
Die Deutschland-Wetter-Vorhersage für die nächsten Tage:
Sonntag: Tagsüber meist sonnig, aber in den Niederungen des Südwestens und im äußersten Nordwesten oft zähe Nebel- oder Hochnebelfelder. Allgemein trocken. Temperaturen um oder unter 0 Grad bei Nebel, sonst +2 bis +8 Grad, im höheren Bergland bis +10 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost. Nachts zunehmend stark bewölkt im Westen, sonst klar oder gering bewölkt mit Nebelbildung. Temperaturen zwischen -1 und -8 Grad, lokal Glättegefahr durch Reif oder gefrierende Nebelnässe, im Nordwesten gefrierender Sprühregen möglich.
Montag: Im Südwesten und Westen teils zäher Nebel oder Hochnebel. Im Norden und Osten heiter bis zunehmend bewölkt, aber meist trocken. Temperaturen von +1 bis +8 Grad, bei Nebel leichter Dauerfrost möglich. Schwacher Wind. Nachts im Norden wolkig, sonst klar mit lokalem Nebel, besonders in Flussniederungen. Tiefstwerte -1 bis -6 Grad, an der Küste frostfrei.
Dienstag: Im Norden meist bedeckt, vereinzelt Sprühregen. In anderen Regionen teils heiter, besonders in Berglagen sonnig, aber in Tallagen weiterhin zäher Nebel oder Hochnebel. Höchstwerte zwischen +1 und +7 Grad bei mäßigem Südwind. Nachts im Norden bedeckt mit gelegentlichem Sprühregen, sonst teils klar, teils neblig. Temperaturen zwischen 0 und -5 Grad, in Alpentälern bis -7 Grad, an der Küste frostfrei.

Die schnelle Wetter-Vorhersage für Berlin und Brandenburg:
Sonntag: Der Tag beginnt gebietsweise mit Nebel oder Hochnebel, der sich im Laufe des Vormittags auflöst. Anschließend zeigt sich verbreitet die Sonne, und es bleibt niederschlagsfrei. Die Temperaturen steigen von anfänglichem Frost auf 3 Grad im Norden Brandenburgs, bis zu 8 Grad in der Niederlausitz und etwa 6 Grad in Berlin. Schwacher Südostwind. In der Nacht klar, stellenweise Nebelbildung. Tiefstwerte zwischen 0 und -3 Grad bei schwachem Südostwind.
Montag: Am Vormittag überwiegend heiter, vereinzelt Nebelfelder. Ab dem Nachmittag in den Regionen Prignitz, Oberhavel und Havelland zunehmend wolkig bis stark bewölkt. Es bleibt trocken, mit Höchstwerten zwischen 3 und 6 Grad. Schwacher Süd- bis Südwestwind. Nachts breitet sich die Bewölkung weiter aus, teils neblig-trüb. Im Norden Brandenburgs meist bedeckt, im Süden weiterhin größere Wolkenlücken. Temperaturen zwischen 0 und -3 Grad. Schwacher Wind.
Dienstag: Häufig hochnebelartig bedeckt, meist niederschlagsfrei. Am Nachmittag und Abend sind vereinzelt Auflockerungen möglich. Höchsttemperaturen liegen bei 0 bis 3 Grad. Schwacher Südwestwind. In der Nacht weiterhin stark bewölkt bis neblig-trüb, überwiegend niederschlagsfrei. Tiefstwerte zwischen 0 und -3 Grad bei schwachem Wind. ■