Hochwasser, Orkan-Böen

Sturm an der Nordsee: Fähren stellen Betrieb ein, Inseln abgeschnitten

Ein Herbststurm sorgt an der Nordsee dafür, dass Fähren zu ostfriesischen Inseln den Betrieb einstellen müssen. In Hamburg droht Hochwasser.

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Eine Spaziergängerin läuft bei stürmischem Wetter am Nordstrand der ostfriesischen Insel Norderney.
Eine Spaziergängerin läuft bei stürmischem Wetter am Nordstrand der ostfriesischen Insel Norderney.Volker Bartels/dpa

Ein Herbststurm und höhere Wasserstände an der Nordsee werfen die Fahrpläne von Fähren zu mehreren Ostfriesischen Inseln über den Haufen. Fährgesellschaften für die Inseln Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge meldeten am Donnerstag Ausfälle. Am Freitag werden viele Abfahrten wegen des Sturmtiefs gestrichen. Der Fährverkehr von und nach Wangerooge sowie von und nach Spiekeroog soll sogar komplett eingestellt werden!

„Der Wind bleibt kräftig, besonders in Ostfriesland und auf Helgoland“, erklärt Karsten Kürbis, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), in Hamburg mit Blick auf Freitag. Dann sind an der Nordseeküste orkanartige Böen der Stärke 11 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern möglich! Im Binnenland soll der Wind etwas weniger kräftig wehen, so die Wetterexperten.

Wetter-Experten: kleinere Sturmfluten durch kräftigen Nordwestwind möglich

In Niedersachsen erwarteten die Experten des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz für Donnerstag und Freitag kleinere Sturmfluten als Folge des kräftigen Nordwestwindes. So soll etwa das Hochwasser am Freitagmorgen bis zu 1,75 Meter höher auflaufen als das mittlere Tidehochwasser.

Eine Spaziergängerin steht bei Hochwasser am Osterdeich in Bremen. An der Nordsee hat die Sturmflut viel Wasser an Land und Küsten gedrückt.
Eine Spaziergängerin steht bei Hochwasser am Osterdeich in Bremen. An der Nordsee hat die Sturmflut viel Wasser an Land und Küsten gedrückt.Sina Schuldt/dpa

Bereits am Donnerstag gab es an der Nordseeküste Sturmböen der Stärke 9 mit Windgeschwindigkeiten bis 85 Stundenkilometern. „Das ist ein normaler Herbststurm“, erklärte Kürbis. Auf dem Brocken, dem höchsten Berg in Norddeutschland, wurden am Donnerstag nach DWD-Angaben orkanartige Böen der Windstärke 11 gemessen. Die Schmalspurbahnen sagten deshalb mehrere Fahrten zwischen Schierke und dem Brocken ab.

In der Nacht zum Freitag gebe es im Harz zudem ein „erstes winterliches Intermezzo“, kündigte Meteorologe Kürbis an. Dann soll die Schneefallgrenze auf etwa 600 Meter sinken und sogar einige Zentimeter Neuschnee fallen.