Trockenloch über Deutschland

Meteorologen resignieren: Die nächsten Wochen werden so krass wie befürchtet

„Wir haben zurzeit den trockensten Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1881“, sagt Dominik Jung von wetter.net. Und es bleibt so – von den britischen Inseln bis nach Osteuropa.

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Meteorologe Dominik Jung von wetter.net steht vor der Niederschlagswetterkarte, die für Deutschland, die Benelux-Länder, die britischen Inseln und Teile Tschechiens null Regen verspricht. Ringsherum (blau) kann es schon mal ab und zu regnen.
Meteorologe Dominik Jung von wetter.net steht vor der Niederschlagswetterkarte, die für Deutschland, die Benelux-Länder, die britischen Inseln und Teile Tschechiens null Regen verspricht. Ringsherum (blau) kann es schon mal ab und zu regnen.wetter.net/youtube

Für den Meteorologen Dominik Jung ist es sogar Gruselwetter. „So langsam wird es ein klein wenig gruselig“, erklärt der Experte von wetter.net. Denn der Mai sei nun schon der vierte Monat in Folge, der zu trocken ausfallen wird. Jung teilt auch gegen Kollegen aus, die ein anderes, viel feuchteres Wetter vorhersagten: „Da gab es die eine oder andere Lästerschwester, die wusste letzte Woche noch nicht mal, dass der trockene Mai weitergeht.“

Dominik Jung ist klar: „Wir müssen feststellen, von großer Nässe ist nichts zu sehen. Wie schon im gesamten Frühjahr“, sagt der Diplom-Meteorologe. „Es war schon im April zu trocken, es war im März zu trocken, im Februar zu trocken und auch der Mai geht zu trocken weiter.“

Dominik Jung spricht von „Dürrezeit in Deutschland“

Auch in den kommenden zehn bis 14 Tagen ist kein Regen zu erwarten, regional vielleicht mal ein paar Tropfen. „Das war es dann aber auch schon“, sagt Jung. „Es kommt so, wie seit Wochen bereits befürchtet: Dürrezeit in Deutschland.“ Die wäre sogar jetzt schon ausgeprägter als im Dürrejahr 2018.

Damals gab es nämlich im Mai 2018 noch gar keine Trockenheit, die kam erst später. „Dieses Mal starten wir bereits mit großer Trockenheit in den Sommer und der soll laut einigen Prognosen jetzt ebenfalls sehr trocken und warm ausfallen“, erklärt der Experte. Die nächsten 14 Tage bringen so gut wie überhaupt keinen Regen. „Wir haben zurzeit den trockensten Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1881“, sagt Dominik Jung. Und es bleibt so – von den britischen Inseln bis nach Osteuropa.

Das europäische Wettermodell zeigt an, dass es verbreitet auch schon mal ein bisschen nass um uns herum werden könnte. Doch Deutschland liegt unter Einfluss eines Hochdruckgebietes – mittendrin mit den britischen Inseln und den Beneluxländern – in einem richtigen Trockenloch.

Muttertagswochenende: Viel Sonne, bis zu 25 Grad

Für das Muttertagswochenende kommt uns das natürlich erst mal sehr gelegen. Mit tollem sonnigen Wetter und Temperaturen bis zu 25 Grad im Westen und Südwesten.

Schon der Samstag startet in vielen Teilen des Landes freundlich. Während sich im Nordosten zeitweise Wolken zeigen und an der Küste vereinzelt ein paar Regentropfen fallen könnten, bleibt es im Großteil des Landes trocken. Am freundlichsten wird es im Westen und in der Landesmitte mit viel Sonne. Die Temperaturen klettern auf 13 Grad an der Küste und bis zu 23 Grad im Westen.

Auch am Sonntag bleibt der Frühling auf Kurs: Sonne satt in vielen Regionen, besonders in der Mitte und im Westen. Die Temperaturen steigen auf bis zu 25 Grad im Südwesten, an der Ostsee bleibt es mit 14 Grad deutlich kühler.