Tausende Euro für ein kleines künstliches Weihnachtsbäumchen? Das schien dem Gewinner einer Auktion in England angebracht. Das Bäumchen ist 103 Jahre alt und war damals Massenware, hat seine Besitzerin im Jahre 1920 sechs Penny gekostet. Jetzt hat das Auktionshaus Hansons Auctioneers es weit über seinen Wert versteigert.
„Bescheidenster Weihnachtsbaum“ hatte nur 25 Zweige
78 Zentimeter hoch ist der Weihnachtsbaum, mit nur 25 Zweigen, zwölf künstlichen Beeren und sechs Kerzenhaltern. Ein bisschen bescheiden sieht er so aus, aber für seine erste Besitzerin war er ein Traum. 1920, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, bekam die Engländerin Dorothy Grant ihn im Alter von acht Jahren geschenkt. Sie liebte ihn so sehr, dass sie ihn bis zu ihrem Tod im Jahr 2014 behielt. Dann ging er an ihre Tochter Shirley Hall weiter.
Das Bäumchen gehörte damals zu den ersten massenhaft produzierten künstlichen Weihnachtsbäumen, verkauft von der Kette Woolworths. Damals stellte man sie noch mit gefärbten Vogelfedern her.

Wert von Weihnachtsbaum war auf unter 100 Euro geschätzt worden
Trotz der rührenden Geschichte und dem historischen Wert schätzte das Auktionshaus den Wert des bescheidenen Weihnachtsbäumchens auf 60 bis 80 Pfund (etwa 70 bis 90 Euro). Das Ergebnis übertraf alle Überwartungen und überraschte auch die gewitzten Auktionäre. Ganze 2600 Pfund (3025 Euro) war ein Käufer gewillt, für das Bäumchen hinzublättern. Inklusive Gebühren kam er damit auf 3411 Pfund (um die 4000 Euro).
„Bescheidenster Weihnachtsbaum der Welt“ sorgt für festlichen Zauber
Die Überraschung kann der Besitzer des Auktionshaus, Charles Hanson, auch im Nachhinein nicht zurückhalten. „Der bescheidenste Weihnachtsbaum der Welt hat ein neues Zuhause und wir freuen uns für sowohl Verkäufer als auch für den Käufer“, erzählt er.