Berliner sollten das wissen

Autofahrer, aufgepasst! HIER wird Parken in Neukölln kostenpflichtig

Kostenlose Parkplätze in Berlin sind was Feines – werden aber immer seltener. In Neukölln werden für 2024 gleich drei neue Parkzonen eingeführt.

Author - Sharone Treskow
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In Neukölln wird 2024 unter anderem die Parkzone 105 eingeführt.
In Neukölln wird 2024 unter anderem die Parkzone 105 eingeführt.Bezirksamt Neukölln

Schlechte Nachrichten für alle Berliner, die kostenlose Parkplätze in Neukölln mögen – aber gute Nachrichten für Anwohner, die nie welche abbekommen haben: Kommendes Jahr wird ein großer Schwung an Stellflächen ein teurer Spaß!

Drei neue Parkzonen für Neukölln

Die Verkehrsinformationszentrale gab jetzt bekannt: Die Parkraumbewirtschaftung in Neukölln wird am 1. Februar 2024 mit zwei Parkzonen im Norden des Bezirks starten. Die neue Parkzone 100 wird zwischen Hasenheide, Sonnenallee und Rathaus Neukölln eingerichtet – im Flughafen-/Donaukiez. Die Parkzone 105 wird im Reuterkiez eingeführt, zwischen Maybachufer, Kottbusser Damm, Sonnenallee und Pannierstraße. Am 1. Mai 2024 startet dann die Parkzone 106 im Weserkiez zwischen Sonnenallee, Kanal und Wildenbruchstraße. 

Hier sieht man, wo die neuen Parkzonen 100, 105 und 106 verlaufen.
Hier sieht man, wo die neuen Parkzonen 100, 105 und 106 verlaufen.Bezirksamt Neukölln

Anwohner und Gewerbetreibende wie Handwerker können ab sofort einen Parkausweis für die Zonen beantragen – Bewohner zahlen alle zwei Jahre rund 20 Euro. Wer nicht in den Kiezen wohnt und dort nur gelegentlich parken will, muss künftig ganz schön blechen! Drei Euro kostet die Parkgebühr pro Stunde.

Manche werden sich vielleicht wundern: Die Einführung der Parkzone 105 war eigentlich schon für dieses Jahr geplant, musste im Oktober aber kurzfristig verschoben werden. Deshalb wurden teilweise auch schon entsprechende Schilder aufgestellt.

Warum wird die Parkraumbewirtschaftung hier eingeführt?

Für alle, die sich fragen, warum man für die Parkplätze in den drei Kiezen bald Geld bezahlen soll, erklärt das Bezirksamt Neukölln: „In vielen Teilen Nord-Neuköllns ist in den letzten Jahren der Parkdruck gestiegen.“ Ein hoher Parkdruck bedeutet, dass viele Menschen um wenige Parkplätze konkurrieren. „Die Suche nach Parkplätzen verursacht viel Verkehr, Lärm und Abgas und ist für Anwohnende im Kiez unangenehm. Es führt auch dazu, dass Menschen dort parken, wo sie eigentlich nicht parken dürfen, zum Beispiel an Kreuzungen oder Ausfahrten, wo der Bordstein abgesenkt ist.“ Dadurch sei es für Menschen im Rollstuhl, ältere Menschen mit Rollator und Familien mit Kinderwagen schwierig, im Kiez Straßen zu überqueren. Außerdem sei der hohe Parksuchverkehr unübersichtlich und könne für Kinder gefährlich sein.

„Die Parkraumbewirtschaftung ist ein Weg, um den Parksuchverkehr im Kiez zu senken. Menschen, die nicht auf ein Auto angewiesen sind, können die öffentlichen Verkehrsmittel verwenden oder für einen Parkplatz zahlen“, ist der Bezirk überzeugt. „Die Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind, finden schneller einen Parkplatz. Durch diese Maßnahmen sinkt nach Erfahrung anderer Bezirke die Belegschaft von Parkplätzen und damit der Parksuchverkehr. Straßen werden sicherer und für Anwohner wird das Leben im Kiez angenehmer.“

Ob diesen Aussagen alle Berliner zustimmen würden? So oder so bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig, als künftig für die Parkplätze zu blechen. ■