Wieder einmal werden die Fahrgäste der Berliner S-Bahn eiskalt im Stich gelassen. Am Wochenende müssen sich Tausende Pendler auf massive Einschränkungen gefasst machen, denn die Deutsche Bahn zieht den Nord-Süd-Tunnel aus dem Verkehr.
Bis Montagmorgen um 1.30 Uhr herrscht auf den Linien S1, S2, S25 und S26 zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen Endstation Frust. Die Begründung? Instandhaltungsarbeiten. Wirklich jetzt? Muss das ausgerechnet wieder an einem Wochenende sein, wo ohnehin schon alles drunter und drüber geht?
Die Bahn lässt die Fahrgäste im Frost und im Frust stehen und vertröstet sie halbherzig mit Ersatzbussen. Doch jeder, der diese Busse schon einmal erlebt hat, weiß: Das ist keine Lösung.
Überfüllt, verspätet und unberechenbar – das sind die typischen Merkmale dieser sogenannten „Alternative“. Kein Wunder, dass die Bahn selbst rät, lieber auf die U-Bahn oder den Regionalverkehr auszuweichen. Aber auch hier drohen Chaos und Gedränge.
Noch mehr S-Bahnbaustellen geplant
Doch damit nicht genug. An den folgenden beiden Wochenenden geht das Trauerspiel in die nächste Runde. Vom 17. bis zum 20. Januar und vom 24. bis zum 27. Januar wird der Tunnel erneut dichtgemacht. Diesmal trifft es den Abschnitt zwischen Yorckstraße und Gesundbrunnen. Die Linien S2, S25 und S26 stehen erneut still. Immerhin bleibt die S1 diesmal verschont – ein Tropfen auf den heißen Stein!

Während die Verantwortlichen auf ihren bequemen Sesseln sitzen und von notwendigen Arbeiten sprechen, kämpfen die Berliner mit den Konsequenzen: Stress, Verspätungen und Frustration. Wann endlich wird die Deutsche Bahn verstehen, dass solche Arbeiten frühzeitig und besser kommuniziert werden müssen? Und warum passiert das immer wieder an den gleichen neuralgischen Stellen?
Wer also am Wochenende S-Bahn fahren will, braucht vor allem eins – starke Nerven. Gut wären jetzt mal Antworten – und vor allem eine S-Bahn, die endlich hält, was sie verspricht: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und echte Alternativen im Fall von Bauarbeiten. Doch bis dahin bleibt nur der Ärger – und die Frage, wann die nächste Baustelle kommt. ■