Eiserne Töne

Zwei Punkte verschenkt? Die Profis des 1. FC Union hadern mit dem 0:0 in Gladbach

Die Köpenicker wissen, dass sie eine große Chance liegen gelassen haben, und sind deshalb schon heiß auf das Duell mit dem VfL Bochum.

Author - Sebastian Schmitt
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Rani Khedira (30) führte den 1. FC Union bei Borussia Mönchengladbach als Kapitän aufs Feld und gibt die Marschroute im Abstiegskampf vor.
Rani Khedira (30) führte den 1. FC Union bei Borussia Mönchengladbach als Kapitän aufs Feld und gibt die Marschroute im Abstiegskampf vor.Beautiful Sports/imago

Erst zwei Punkte verschenkt, dann einen Zähler gewonnen! Der 1. FC Union erlebt beim 0:0 bei Borussia Mönchengladbach das komplette Spektrum der Gefühlswelt. Das Team von Trainer Nenad Bjelica muss längst führen, doch zweimal Alu-Pech und ein wenig Unvermögen verhindern den so ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Und am Ende rettet Torhüter Frederick Rönnow gegen Ex-Unioner Marvin Friedrich das Remis. Entsprechend gemischt fällt das eiserne Fazit aus.

Enttäuschung, ja sogar ein bisschen Frust war in den Gesichtern der Profis des 1. FC Union nach der Nullnummer am Niederrhein zu erkennen. Gleichzeitig keimt die Hoffnung, dass das Ende des Negativlaufs mit dem ersten Punktgewinn nach zuvor drei verlorenen Spielen für eine Wende im Abstiegskampf sorgt. 

Stürmer Kevin Volland, der in der ersten Halbzeit einen Distanzschuss an die Latte knallte und im zweiten Durchgang am Außenpfosten scheiterte: „Mit der zweiten Halbzeit können wir schon zufrieden sein, mit unserer Chancenverwertung dagegen nicht. Wir hatten die dickeren Dinger heute. Wenn wir da noch effizienter werden, dann holen wir hier wahrscheinlich drei Punkte. Letztendlich konnten wir die Gladbacher häufig unter Druck setzen und haben insgesamt ein gutes Spiel gezeigt. Aber in unserer Situation nehmen wir den Punkt auch gerne mit. Alles andere kommt dann auch irgendwann wieder.“

Union-Kapitän Khedira: Krise führt zu Fehlentscheidungen

Rani Khedira, in Gladbach Union-Kapitän, betont: „Wenn das Spiel einen Sieger verdient gehabt hätte, dann wären es wohl wir gewesen. Wir haben ein ordentliches, ein gutes Spiel gemacht und waren stabil. Das ist Grundvoraussetzung, um im Abstiegskampf zu bestehen. Es bleibt aber ausbaufähig. Es ist einfach schwierig, in der Situation stets einen klaren Kopf zu behalten und befreit aufzuspielen. Da trifft man einfach auch die falschen Entscheidungen. Trotzdem haben wir heute die Herausforderung angenommen und können uns über den Punktgewinn freuen.“

Fakt ist: Auch nach dem 0:0 in Gladbach ist alles offen. Sowohl der direkte Klassenerhalt als auch der Absturz auf den Relegationsplatz sind noch möglich. Damit wird das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den VfL Bochum, der wie der 1. FC Union nun 30 Punkte auf dem Konto hat, zum ultimativen Abstiegsgipfel.

1. FC Union: Jetzt zählt das Duell mit dem VfL Bochum

Das sieht auch Bjelica so: „Wir haben ein Lebenszeichen gesendet und nehmen einen Punkt mit. Leider tun wir uns sehr schwer beim Toreschießen. Mit fünf, sechs Toren mehr würden wir sicherlich besser in der Tabelle stehen. Wir werden ruhig weiterarbeiten und hoffentlich am nächsten Sonntag vor unseren Fans drei Punkte holen.“

Und Khedira, der zusammen mit seinen Mitspielern nach dem Abpfiff von den rund 3000 mitgereisten Union-Fans mit „Klassenerhalt“-Sprechhören auf den Endspurt eingestimmt wurde, verspricht: „Mut, Wille, Wucht. All das müssen wir jetzt zu 100 Prozent auf den Platz bringen. Das gilt es täglich vorzuleben, um am Sonntag in den 90 Minuten alles reinzuwerfen und die drei Punkte zu holen.“ ■